Sony, in den 80ern und 90ern ein Gigant in Unterhaltungselektronik, hat ihre Ausnahmestellung längst verloren. Richtig wahrgenommen wird der Konzern eigentlich nur noch bei Kameras, TV-Geräten, Kopfhörern und Playstation.

Und dafür, dass er sich gelegentlich an Produkte wagt, die etwas schräg in der Landschaft stehen. Der LSPX-S3 ist so ein Gerät, denn er vereint einen drahtlosen Lautsprecher, eine Freisprechanlage und eine Leuchte in einem Gehäuse, das an eine Bong oder an eine Kerosinlampe aus dem vorletzten Jahrhundert erinnert.

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Einen Markt dafür scheint es zu geben, immerhin ist der LSPX-S3 schon die dritte Generation dieser Kombination.

Über den Autor

Marc Kowalsky ist ein Early Digital Immigrant: Seit über 35 Jahren fühlt er den neusten IT-Produkten auf den Zahn.

Sony bewirbt das Gerät als «bequem tragbar». Doch mit dem laut Werbetext «organischen Glas» (vulgo: Acryl) macht es einen zerbrechlichen Eindruck, zum Badeausflug oder gar auf Reisen würde ich es nicht mitnehmen wollen. Mit 1105 Gramm ist der LSPX-S3 recht schwer. Er verbindet sich ausschliesslich via Bluetooth mit der Musikquelle (in der Regel dem Smartphone); WLAN, NFC oder Eingangsbuchse fehlen. Ebenso übrigens wie ein Netzteil.

Die Bedienknöpfe finden sich an der Basis des Lautsprechers, sind jedoch recht fummelig, Tasten für Musiksteuerung (Titel überspringen etc.) haben sich die Japaner ganz gespart. Der Sockel dient als Tieftöner, die Glasröhre als Hochtöner, das Ergebnis ist okay: Der 360-Grad-Sound wirkt etwas kühl, die Höhen sind klar, der Bass ordentlich, die Mitten schwach.
 

Sony LSPX-S3

Info: www.sony.ch

Preis: 368 Franken bei Digitec.ch

Bewertung: ★★

★ Technoschrott ★★ verzichtbar ★★★ nice to have ★★★★ cool ★★★★★ wegweisend

Um einen grösseren Raum oder gar eine Party zu beschallen, reicht die Power nicht, dazu muss man schon mehrere Geräte per Sony-App zusammenschalten – das wird dann nicht billig. Spritzwassergeschützt für den Garteneinsatz ist der Speaker leider nicht und smart auch nicht. Eine Sprachsteuerung fehlt damit ebenfalls.

Die Akkulaufzeit mit acht Stunden kann man nur knapp durchgehen lassen (die Konkurrenz UE Boom etwa hat 15 Stunden), aber richtig übel ist die Freisprechfunktion: Ausnahmslos alle meine Gesprächspartner beklagten die schlechte Tonqualität, sie hörten einen deutlichen Hall oder sich selber.

Bleibt noch die eingebaute Lampe: Die ist auch bei maximaler Helligkeit nicht mehr als eine Funzel und dient – gerade im Kerzenflackermodus – eher der Atmosphäre als der Raumbeleuchtung. Selbst als Leselampe ist sie zu schwach.

Fazit: Als Freisprechanlage und Leuchte unbrauchbar, als Lautsprecher mässig – für den stolzen Preis bietet Sonys Wunderlampe einfach viel zu wenig.