Die Geschäftsidee?

Das Problem der Treibhausgasemissionen in den Industrien anzugehen, in denen eine Reduktion der Emissionen am schwierigsten ist. Wir bemühen uns um die Messung, die Verringerung und die Monetarisierung der Reduktion von Treibhausgasemissionen aus industriellen Quellen.

Wie ist sie entstanden?

Die Idee entstand 2015, als Mario Michan als Wissenschaftler am CERN arbeitete. Die technologische Kernidee von Daphne entstand während dieser Forschung. Sie wurde an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Lausanne (EPFL) weiterentwickelt, wo Michan ein Reinigungsverfahren erfand, um giftige Schadstoffe in Abgasen in ungefährliche Komponenten umzuwandeln.

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Warum der Name?

Der Name Daphne, das Sechseck und das Logo wurden von Mario Michan, dem Gründer und CEO von Daphne Technology, entworfen. Sie haben ihren Ursprung in der Daphne-Blume.

Woher stammt das Startkapital?

In erster Linie von der Risikokapitalabteilung des Öl- und Gasunternehmens Aramco.

Womit erzielen Sie die Umsätze?

Wir verkaufen Lösungen zur Emissionsreduktion, die sich auf die Bedürfnisse und Probleme unserer Kunden konzentrieren, und bieten Produkte und Dienstleistungen an, die die zugrunde liegenden Geschäftsprobleme lösen.

Website: daphnetechnolgy.com

Gegründet: Dezember 2017

Gründer: Dr. Mario Michan (49), CEO

Firmensitz: St-Sulpice VD

Anzahl Mitarbeiter: 30

Umsatzziel für 2023: 0 (nur Auftragseingang und Anzahlungen: 1 Mio. Fr.)

Profitabel ab: 2025

Die Vision?

Umwandlung von Schadstoffen und Treibhausgasen wie CH4, SOX und CO2 in nützliche und wiederverwertete Produkte. Unser Ziel ist es, eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen, indem wir schädliche Emissionen in wertvolle Ressourcen umwandeln.

Die grosse Stärke?

Unser Talent und unsere Fähigkeiten im Bereich Forschung und Entwicklung.

Die grösste Herausforderung?

Die relativ langsame Umsetzung des Rechtsrahmens und die daraus resultierende langsame Marktdurchdringung von sauberen Energietechnologien.

Der bisher grösste Erfolg?

Wir haben globale strategische Best-in-Class-Aktionäre.

«Der Markt für die Reduzierung von Treibhausgasemissionen ist sehr interessant, steckt aber unternehmerisch noch in den Kinderschuhen. Es ist noch ungewiss, welche der neuen Start-ups sich durchsetzen werden. Daphne Technology wurde von nur einer Person gegründet und verfügt somit im Vergleich zu Gründerteams über weniger Erfahrung in der Führung eines Start-ups. Trotzdem konnte sich das Unternehmen die Finanzierung durch etablierte Investoren sichern und wurde vom EU-Programm ‹Horizon 2020› unterstützt. Diesbezüglich scheint Daphne für ihre Reise gut gerüstet zu sein.»

Die «Startup Navigator»-App des Institute of Technology Management der HSG unter Prof. Dietmar Grichnik vergleicht erfolgsrelevante Faktoren des Start-ups mit dem Branchenschnitt. Download: www.stgaller-navigator.com

Das Überraschendste bisher?

Wie langsam die Schifffahrtsindustrie neue Technologien adoptiert. Es ist eine sehr konservative Branche.

Der nächste Schritt?

Zusätzlich zu unseren Schiffslösungen werden wir die Bedürfnisse unserer Kunden an Land stillen. Konkret arbeiten wir an einem Projekt zur Beseitigung von Methanemissionen (Methanschlupf) aus Erdgas-Booster-Stationen in den USA.

Expertenmeinung

Zwei Risikokapitalisten über die Chancenvon Daphne Technology.

«Markt ist unendlich gross!»

Cornelius Boersch

CORNELIUS BOERSCH hat als Gründer von Mountain Partners in Wädenswil ZH in über 200 Start-ups investiert.

Quelle: ZVG

«Daphne Technology ist das Paradebeispiel eines Schweizer Spin-offs: Maschinenbautechnologie für Nachhaltigkeit, entwickelt an einer technischen Hochschule – in diesem Bereich ist die Schweiz wirklich konkurrenzfähig. Der Gründer stammt aus Kolumbien, er war dort bei der Marine und hat so ein Verständnis bekommen für die Umweltverschmutzung, die die Seefahrt erzeugt. Dass er, um dieses Problem zu lösen, anschliessend an die EPFL und ans CERN gegangen ist, zeugt von seinem Ehrgeiz und seiner Energie. Die Firma ist noch pre-revenue, aber die Pipeline beeindruckt, und die Technologie, um Methan in unschädliche Stoffe umzuwandeln, hat niemand anders. Der Markt ist unendlich gross! Mir gefällt auch, dass die Firma asset-light ist und nicht alles selber herstellt. Und Daphne hat gute Margen, mit drei bis vier Anlagen pro Jahr werden die hochprofitabel. Die Herausforderung wird sein, skalierbare Produkte ohne tausend Anpassungen anzubieten und nicht ins Projektentwicklungsgeschäft abzugleiten, sonst ist man nur noch Berater.Das Beeindruckendste ist die Investorenbasis, etwa Saudi Aramco und Shell. Mit diesen Aktionären hat man auch gleich die Kunden für die Produkte. Aber es sind nicht die richtigen Geldgeber, um ein Start-up zu skalieren – Konzerninvestoren sind eher ängstlich und bürokratisch. Daphne sollte Business Angels mit Start-up-Erfahrung ins Board holen, dann haben sie eine tolle Zukunft!»

«Nicht disruptiv»

Toni Schneider

TONI SCHNEIDER lebt seit über 20 Jahren im Silicon Valley und ist Partner beim Risikokapitalgeber True Ventures.

Quelle: ZVG

«Die meisten Start-ups probieren einen Moonshot, den Energiebereich etwa wollen sie mit Wasserstoff auf den Kopf stellen. Daphne Technology ist da pragmatisch: Der Gründer sagt, Öl und Gas werde es auch in 30 Jahren noch geben, es lohne sich also, in Zwischenlösungen zu investieren. Deshalb hilft Daphne der Industrie, zu dekarbonisieren. Das ist nicht disruptiv, kann aber dennoch ein gutes Business werden. Zumal sie keine Konkurrenz hat und ein schwieriges Problem löst. Das Risiko ist: Der Wandel kann viel schneller passieren als erwartet. In der Automobilindustrie sprach man auch viel von Zwischentechnologien wie Ethanol oder Biodiesel. Dann kamen die Elektroautos ganz plötzlich, und all die Übergangslösungen haben gar nicht skaliert.Daphne ist seit 2018 aktiv und hat schon extrem viel Geld aufgenommen dafür, dass noch kein Produkt auf dem Markt ist. Aber Climatetech-Start-ups zu skalieren, ist immer deutlich teurer als etwa Softwarefirmen, und gerade die Anlagen von Daphne sind komplex und verschlingen viel Geld. Wenn in den nächsten Jahren die Methan-Regulierung kommt, braucht es die Technologie von Daphne, besonders in Europa. Und wenn sie wirklich funktioniert, ist das Exit-Szenario klar: Mit Saudi Aramco und Shell hat man ja bereits interessierte Investoren an Bord. Es gibt wenige Start-ups, die mit dieser Seite zusammenarbeiten, aber die hat viel Geld. Daphne ist auf dem richtigen Weg!»