Ukraine-Krieg, Corona-Folgen, Fachkräftemangel, Lieferkettenprobleme, Inflation, Crash der Tech-Aktien: Sie sind seit 1996 in der Start-up-Szene engagiert – waren die Bedingungen für Schweizer Technologie-Start-ups jemals so schwierig wie jetzt?
Ja, sicher! Die Rahmenbedingungen waren schon viel schwieriger. Die genannten Probleme führen dazu, dass die Leute heute vorsichtiger geworden sind. Deshalb wurde die Finanzierung schwieriger, und die bestimmt das spätere Wachstum. Aber das hatten wir bei Ausbruch der Pandemie auch – für drei Monate. Der Einbruch der Tech-Aktien ist erfolgt, weil die Bewertungen zuvor sehr hoch waren. Aber die werden sich wieder erholen. Alles zusammen ist ein etwas anstrengender Cocktail, aber das werden wir überwinden. Das sind kurzfristige Themen. Nein, unsere Probleme liegen woanders – sie sind hausgemacht.

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DER PIONIER

Ohne ihn wäre die Schweizer Start-up-Szene nicht, was sie ist: In den letzten 26 Jahren hat Christian «Chrigel» Wenger (58) über 300 Finanzierungsrunden betreut, ungezählten Jungfirmen beim Markteintritt in die USA unterstützt und Dutzenden Start-ups als VR geholfen. 2019 wurde er zum «Business Angel of the Year» ernannt. Vor allem aber war und ist er treibende Kraft hinter zahlreichen Institutionen der Schweizer Start-up-Szene. So als Gründer von Innosuisse, Startup Invest, den Startup Days, der Swiss Entrepreneurs Foundation und dem Inkubator Bluelion. Beim Swiss Entrepreneurs Fund sitzt er im Stiftungsrat. Und das alles nebenher: Hauptberuflich ist Wenger Partner bei der Anwaltskanzlei Wenger Vieli.