Nick Hayek, CEO der Swatch Group, hat für das erste Semester 2023 ein starkes Zahlenwerk präsentiert: Der Umsatz liegt 8,5 Prozent über dem des Rekordhalbjahrs 2018, der Betriebsgewinn 36,4 Prozent höher als im Vorjahr, die operative Marge hat sich von 13,9 im Vorjahr auf 17,1 Prozent verbessert, Tendenz steigend, denn 40 Prozent der vier Milliarden Franken Einnahmen werden inzwischen in eigenen Boutiquen erzielt, Tendenz steigend. Alle Marken sind zweistellig gewachsen, die Aussichten fürs zweite Halbjahr sind «exzellent in allen Märkten und Preissegmenten». Schön und gut. Mindestens das Gesamtbild.
Welche der 17 Konzernmarken was zum Ergebnis beiträgt, wird nicht aufgeschlüsselt. Aber es gibt Branchenkenner, die eine Schätzung wagen. «Omega und Swatch tragen 75 Prozent zum Ebit der ganzen Gruppe bei», sagt Oliver Müller, Inhaber von LuxeConsult. Das hiesse, dass die Mehrheit der Brands wenig bis kein Geld verdienen und einzelne, Müller verortet sie im obersten Preissegment (Breguet, Harry Winston, Jaquet Droz), gar welches verlieren – zweistelliges Wachstum hin oder her. Morgan Stanley kennt das Phänomen: Bei LVMH, so ihre Schätzung, liefern zwei – von insgesamt 77 – Marken rund 80 Prozent des Ebitda, bei Kering steht und fällt alles mit Gucci.