Hochzeit zweier Elefanten: Der Geschäftsluftfahrt-Anbieter VistaJet übernimmt die Air Hamburg, den gemessen an der Zahl der Flüge grössten Charterfluganbieter in Europa. Die Vista-Gruppe, geführt vom Schweizer Milliardär Thomas Flohr, sieht sich ihrerseits punkto Flugstunden als führend.
Zur Vista-Flotte stossen mit Air Hamburg 44 Geschäftsflugzeuge verschiedener Grösse; einige davon sind im Eigentum der Air Hamburg, die meisten verwaltet und betreibt die Firma im Auftrag der Eigentümer, im Wesentlichen Investoren, die von der intensiven Vermietung ihrer Flieger eine Rendite erwarten.
Den Kaufpreis wolle Flohr nicht beziffern («eine private Transaktion»). Seine Vista-Gruppe wächst damit auf rund 240 Flugzeuge, die damit ausserhalb der USA weltweit führend sei. Die beiden US-Anbieter NetJets und Flexjet, die aber mit dem Prinzip Teileigentum ein anderes Geschäftsmodell verfolgen, sind nach Zahl der Flugstunden derzeit noch grösser.
Schieres Wachstum sei nicht das Ziel des Deals gewesen, sagt Flohr. «Gereizt hat mich, dass Air Hamburg wie Vista das gleiche Betriebsmodell verfolgt, und zwar die Floating Fleet.»
Das heisst, die Flugzeuge gehören nicht auf eine Heimatbasis, sondern verkehren das ganze Jahr über weltweit dort, wo sie angefordert werden. Zudem sei seine VistaJet, der Kern seiner Gruppe, punkto Kapazität an die Grenzen gestossen, teils voll gebucht gewesen, «der Schritt ist rein durch die hohe Nachfrage bei uns getrieben», sagt Flohr.
Immer mehr Firmen wollten keine eigenen Flieger mehr besitzen, sondern «asset-light» agieren und buchten daher Flugkontingente bei Vista.