Das Sitzungszimmer im zweiten Stock des Nationalbank-Hauptsitzes an der Zürcher Börsenstrasse verströmt Gravitas. Zwar locken auf dem Sitzungstisch kleine Schokoladentafeln, die eigens mit Aufdrucken von Schweizer Banknoten bis hin zum 1000-Franken-Schein verziert wurden. Doch die vertäfelte Wand demonstriert die Wirkungsmacht der Institution. 17 sauber gerahmte Porträtfotos ehemaliger Direktoriumsmitglieder blicken in schwarz-weisser Ernsthaftigkeit auf den Besucher herab. Geballte Historie.
Da ist der Weltmann Fritz Leutwiler, der in den siebziger Jahren das Ende des Bretton-Woods-Systems durchlebte und mit der Fed-Legende Paul Volcker Golf spielte. Der als «Jobkiller der Nation» verfemte Markus Lusser aus den stagnierenden neunziger Jahren. Der genüsslichere Romand Jean-Pierre Roth, an der Spitze bis 2009. Und sein flamboyanter Nachfolger: Kurzzeitpräsident Philipp Hildebrand.