Es war ein absehbares Comeback: Dass der langjährige Nationalbank-Chef Thomas Jordan ein begehrter Kandidat für lukrative Verwaltungsratsmandate ist, stand bereits bei seinem Abgang Ende September 2024 fest. Interessant ist da vor allem, wer den ersten Zuschlag bekam: Die «Zürich», von «Iron Mario» Greco zu einer Profitmaschine mit hohen Reputationswerten geschmiedet, sicherte sich die Dienste Jordans und vergütet ihn mit einem Basissalär von 320’000 Franken, bei Ausschussvorsitz darf es bis zu 80’000 mehr werden.
Früher wäre Jordan, wie sein Vorvorgänger Jean-Pierre Roth, wohl zur ruhig-solideren Swiss Re gewechselt. Dass jetzt ein – wenn auch nur leicht – heisser laufender Erstversicherer den Zuschlag bekommt, darf Präsident Michel Liès als Erfolg verbuchen.
Es dürfte nicht das einzige Mandat bleiben. Das Präsidium der Bank Bär, wie mancherorts spekuliert, kommt für den 62-Jährigen zwar nicht infrage: Sein Ehrenkodex verbietet es ihm, bei einer von der Nationalbank überwachten Bank zu arbeiten, zudem sind die Cooling-off-Regeln bei einem Wechsel zu einer Bank strenger, und Bär ist kaum Weltliga.
Aber möglicherweise folgt er seinem einstigen Förderer Roth ja bei einem anderen Mandat, wenn auch kaum schon in diesem Jahr: Der Weltkonzern Nestlé wäre seine Flughöhe, und dem Turnaround-Konzern würde Jordans Renommee zweifellos guttun. Dort sind auch die Verdienstmöglichkeiten einnehmender – es locken für reguläre VR-Mitglieder mit Ausschusstätigkeiten bis zu 670’000 Franken. Damit wäre er schon fast wieder auf der Flughöhe seines Präsidialsalärs.