Die Geschäftsidee?

Tinamu bietet eine Plattform für die automatische Inspektion grosser Industrieanlagen. Heute werden diese Inspektionen mühsam und kostenintensiv von Inspektionsfirmen durchgeführt. Unser Produkt ermöglicht die Datenerfassung mittels Drohnen – das passiert vollautomatisch und unabhängig von GPS.

Wie ist sie entstanden?

Einen Teil der Technologie entwickelte unser Gründer Tobias Nägeli während seines ETH-Doktorats. Nach der Evaluation diverser Einsatzmöglichkeiten stiessen wir auf diesen Markt und dieGeschäftsidee.

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Warum der Name?

Wir brauchten dringend einen Firmennamen, fragten Freunde und Familie und kamen auf den Tinamu, einen Vogel, der allerdings mit seinen kurzen Schwanzfedern während des Fluges schlecht steuern kann und leider oft tödlich kollidiert. Drohnen sind ohne Software auch dumm, und wir machen sie bei Tinamu Labs intelligent.

  • Website: tinamu-labs.com
  • Gegründet: Dezember 2018
  • Gründer: Tobias Nägeli (35), CEO; Daniel Meier (32), Head of Business; David Lanter (32), COO; Samuel Oberholzer (30), CTO
  • Firmensitz: Zürich
  • Anzahl Mitarbeiter: 11
  • Umsatzziel für 2022: ARR-Verträge von 750'000 Fr.
  • Profitabel ab: 2024

Woher stammte das Startkapital?

Anfangs investierten wir Gründer unser Erspartes und bauten damit einen ersten Prototyp. Danach wurden wir von einem Business Angel unterstützt.

Womit erzielen Sie die Umsätze?

Wir bieten Kunden Zugang zu unserer Plattform und liefern dort per Mausklick für sie wertvolle Daten und Informationen. Wir verdienen also Geld mit der Analyse und der Aufbereitung von Daten.

Die Vision?

Tinamu hat die Vision, repetitive, manuelle Inspektionen in industriellen Umgebungen zu automatisieren und damit bei den involvierten Parteien Transparenz zu schaffen. Diese manuellen Inspektionen sind heute nicht nur teuer und umständlich, sondern auch sehr gefährlich für die Arbeitenden vor Ort.

Die grosse Stärke?

Unsere grösste Stärke ist unser Team. Wir verbinden tiefes technologisches Knowhow mit der Fähigkeit, gute persönliche Beziehungen zu unseren Kunden und Partnern aufzubauen.

Tinamu Labs im Branchenvergleich
Tinamu Labs im Branchenvergleich
Quelle: St. Galler Navigator

«Tinamu Labs hat als ETH-Start-up ein Gründerteam mit eher technischer Erfahrung, allerdings unterhalb der Benchmark. Die Start-up-Erfahrung ist überdurchschnittlich, was zusammen mit dem vorhandenen Budget eine gute Grundvoraussetzung bieten kann. Dagegen ist ein deutlicher Nachholbedarf in Sachen Diversität zu erkennen, sowohl bei weiblichen als auch betriebswirtschaftlichen Teammitgliedern. Der Ausgleich dieser Defizite könnte entscheidend sein, um den Roll-out voranzutreiben und die Sales erheblich zu steigern.»

Die «Startup Navigator»-App des Institute of Technology Management der HSG unter Prof. Dietmar Grichnik vergleicht erfolgsrelevante Faktoren des Start-ups mit dem Branchenschnitt. Download: www.stgaller-navigator.com

Die grösste Herausforderung?

Zeitmanagement. Bei hochtechnologischen Lösungen passiert immer Unvorher gesehenes, und die Technologie mit dem strategischen Markteintritt in Balance zu halten, erfordert viel Koordination.

Der bisher grösste Erfolg?

Nach der Installation unseres ersten Prototyps sagte unser Pilotkunde umgehend: «Ohne die Daten kann ich nicht mehr arbeiten!», und wollte das System auf allen Anlagen.

Das Überraschendste bisher?

Wie früh im Prozess Kunden bereits positive Rückmeldungen zu unseren Prototypen gegeben haben.

Der nächste Schritt?

Wir haben ein erstes marktreifes Produkt, das in der Industrie getestet wurde. Jetzt müssen wir es schaffen, der entstandenen Nachfrage gerecht zu werden.

Zwei Risikokapitalisten über die Chancen von Tinamu Labs
Marco_Rodzynek

MARCO RODZYNEK ist Gründer von Noah Advisors, einer Corporate-Finance-Boutique für Internetfirmen.

Quelle: ZVG

«Ein No-Brainer»

«Rund um die Welt sind Ressourcen knapp, deshalb muss man genau messen, was man hat und wie schnell man es verbraucht. Das Thema trifft Tinamu Labs genau mit ihrer vollautomatischen Lösung: Sie ist flexibler, schneller und bis zu 90 Prozent günstiger als traditionelle Inventurmethoden. Das Produkt ist beeindruckend, ein No-Brainer. Zudem liegt die Kompetenz in der Bilderkennungssoftware, die Plattform selber ist Hardware-agnostisch. Es ist also egal, welche Drohnen man verwendet, und die Lösung ist gut skalierbar – das gefällt mir. Clever auch, dass Tinamu Labs für den Market Roll-out etablierte Partner wie den Zertifizierungskonzern SGS verwendet, damit brauchen sie weniger Kapital.

Das Team ist super, die Kompetenz der ETH in Sachen Drohnen ist ja unbestritten. Und von einer Konkurrenz ist noch nicht viel zu sehen, der Markt steckt noch in den Kinderschuhen. Diesen Vorsprung muss Tinamu jetzt ausspielen. Bei den Early Adopters wird das Produkt relativ schnell Erfolg haben. Es stellt sich aber die Frage, wie veränderungswillig die Industrie als Ganzes ist. Gut möglich deshalb, dass Tinamu Labs regulatorischen Rückenwind braucht, indem etwa die Finanzbehörden die Offenlegung von Lagervorräten verlangen. Wenn die Firma jetzt schnell ausrollt und alles richtig macht, kann sie in drei bis fünf Jahren ein Unicorn werden.»

«Echte Herausforderung»

Robert Gallenberger

ROBERT GALLENBERGER ist Partner bei der Beteiligungsgesellschaft Matterwave Ventures.

Quelle: ZVG

«Die Inspektion grosser Lagerbestände ist weltweit ein lukratives Geschäft, aber der Prozess ist manuell und aufwendig. Die Integrität des Prüfers ist dabei entscheidend, was wohl eine echte Herausforderung ist. Von daher gefällt mir der Ansatz von Tinamu Labs, diesen Prozess durch Technologie effizienter und zuverlässiger zu machen. Der Konkurrenz scheint man dabei voraus zu sein.

Die entscheidende Frage, wie die Drohne ins Lager kommt, hat Tinamu Labs elegant gelöst, indem sie mit etablierten Inspektionsfirmen zusammenarbeitet. So ist die Lösung gut skalierbar. Und diese Beziehungen scheinen zu funktionieren, die Firmen wollen mit Tinamu arbeiten. Dass es nur eine überschaubare Zahl von Inspektionsfirmen gibt, könnte aber eine Herausforderung sein.

Das Team scheint eine gewisse Breite zu haben, gut qualifiziert zu sein und Erfahrungen aus verschiedenen Bereichen mitzubringen. Vor allem hat Tinamu einen klaren Plan für den weiteren personellen Ausbau. Den braucht es auch, um die Nachfrage nach Testinstallationen im Markt zu befriedigen. Daher sollte die Firma jetzt rasch eine Finanzierungsrunde machen, um Leute zu akquirieren. Nur so kann sie den Vorsprung halten. Insgesamt ist das ein spannendes Start-up, ich gebe ihm gute Zukunftsaussichten!»