Es war ein Achtungserfolg für die hiesige Start-up-Szene, als es letzten Sommer gleich fünf Schweizer Gründerteams in das renommierte Förderprogramm Y Combinator geschafft hatten. Diesen Sommer ist das nur einem Schweizer Jungunternehmen gelungen: Typewise mit Sitz in Schlieren ZH, 2019 gegründet von David Eberle und Janis Bernecker.
Typewise entwickelt mit 16 Mitarbeitern für Firmenkunden eine Autovervollständigung für Texte, ähnlich wie sie Gmail bietet. Bewerben wollte man sich schon letztes Jahr. «Damals haben mir Investoren abgeraten, wir wären schon zu weit», sagt Eberle. «Dann habe ich mich mit Alumni des Programms unterhalten. Die einstimmige Antwort war: Es lohnt sich auf jeden Fall!»
Waren die letzten Lehrgänge wegen Corona noch komplett virtuell, finden nun wieder die erste und die letzte Woche physisch in San Francisco statt. «Die wenigen Tage vor Ort haben meine Erwartungen schon komplett übertroffen», sagt Eberle. Insgesamt wurden diesen Sommer nur 54 Firmen zugelassen (davon 5 aus Europa), während es in den letzten Programmen jeweils weit über 300 waren. Eine Anfrage nach dem Grund für diese massive Reduktion liess Y Combinator bis Redaktionsschluss unbeantwortet.
Die Teilnahme ist heiss begehrt: Jedes Jahr bewerben sich rund 16 000 Jungunternehmen aus der ganzen Welt. Spätere Unicorns wie Airbnb, Coinbase, Stripe, DoorDash oder OpenSea haben das Förderprogramm durchlaufen. Als Gegenleistung muss jedes Start-up unabhängig von seiner Bewertung sieben Prozent seiner Aktien für den Fixpreis von 125 000 Dollar abgeben. «Das sollte sich durch einen Sprung in der Firmenbewertung erfahrungsgemäss mindestens wieder ausgleichen», sagt Eberle.