Was manchem das Bauchgefühl schon lange sagt, ist nun empirisch belegt: Die Schweizer Unternehmer stehen der Übernahme der CS durch die UBS kritisch gegenüber. Nur 3 Prozent beurteilen den Gesamterfolg als sehr positiv, weitere 14 Prozent als positiv. 17 Prozent hingegen als sehr negativ, 20 Prozent als negativ. Das ergab eine Umfrage der Marktforschungsfirma Connect4B unter 800 Schweizer Unternehmern – in der Regel die Geschäftsführer – im Rahmen der monatlich stattfindenden Erhebung Business Monitor Ende September. An Kosteneinsparungen durch die Fusion glauben nur 24 Prozent der Befragten. «Es herrscht eine grosse Skepsis», so Stefan Lang, Leiter von Connect4B. Das gilt sogar noch mehr für die Auswirkungen der Fusion auf die Wettbewerbssituation in der Schweizer Bankenlandschaft: Nur 13 Prozent der Unternehmer sehen sie positiv oder sehr positiv, aber fast die Hälfte, nämlich 48 Prozent, negativ oder sehr negativ. Der Schweiz als Bankenplatz im Kampf gegen London, Frankfurt oder Paris helfe es ebenfalls nicht: Nur 25 Prozent sind positiv, 30 Prozent negativ gestimmt.

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Spannend ist die Frage, die nur denjenigen Unternehmern gestellt wurde, die vor der Übernahme bereits UBS-Kunde waren: Wie wahrscheinlich es ist, dass sie nach der Fusion weiterhin bei der Grossbank bleiben. «Das ist die Kernfrage für Sergio Ermotti: Wenn die Kunden abspringen, hat er ein wirkliches Problem», so Lang. Aber es sieht gut aus: Für 78 Prozent der Kunden ist ein Verbleib wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, nur 13 Prozent haben Abwanderungsgedanken. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei der Frage, ob sie die UBS weiterempfehlen würden. 48 Prozent sagen, es sei wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich, nur 27 Prozent sind negativ eingestellt. «Das ist ein solides Ergebnis, die UBS hat ihre Bestandeskunden gut abgeholt», so Lang. Würde man die ehemaligen CS-Kunden befragen, dürfte das Bild wohl anders aussehen. Denn nicht wenige von ihnen haben ihren langjährigen Kundenberater verloren – oder wegen des bei der UBS strengeren Risikoprofils gleich die ganze Bankbeziehung.