Seit 2023 müssen unabhängige Vermögensverwalter (uVV) eine Lizenz bei der Finma vorweisen. Vor dem riesigen Aufwand, schwer zu tragenden Kosten und einer Konsolidierungswelle wurde gewarnt. Doch auch reguliert geht es der Branche offenbar gut. Das legt eine neue Studie des Beratungsunternehmens Advea und von Cinerius Financial Partners unter gut 50 Vermögensverwaltern nahe. «Eines der Ergebnisse der Befragung ist, dass die Branche sehr optimistisch in die Zukunft schaut», sagt Gordian Giger, Market Head Switzerland von Cinerius Financial Partners.

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Zwei Drittel der Befragten sagen für die Branche ein «moderates Wachstum» voraus. Dabei trauen sich die Vermögensverwalter zu, den Privatbanken Marktanteile abzunehmen. 71 Prozent gehen von wachsenden Marktanteilen aus. Für grosse und mittelgrosse Privatbanken werden Marktanteilsverluste prognostiziert. «Der primäre Wettbewerber scheint klar identifiziert», heisst es in der Studie. Gerade die grossen uVV mit Kundenvermögen von mehr als einer Milliarde Franken wollen «substanziell auf Kosten der mittleren und grossen Privatbanken wachsen». Sie seien Banken in Flexibilität, Preispolitik und vor allem der Nähe zum Kunden überlegen. Zudem gebe es bei uVV tatsächliche Unabhängigkeit.

In der jüngeren Vergangenheit kamen die Dienstleistungen offenbar an. Drei Viertel der Befragten verzeichneten auf 12-Monats-Sicht netto ein Wachstum bei den Kundengeldern; ein Drittel sogar im zweistelligen Bereich. 70 Prozent konnten die Marge halten, 20 Prozent sogar steigern. Statt Mitarbeiter abzubauen, wird rekrutiert. Alle befragten Verwalter haben auf 3-Jahres-Sicht Personal aufgestockt. Und das nicht nur durch neue Aufgaben, die die Regulierung mit sich brachte. Das Mitarbeiterwachstum gehe mindestens im gleichen Umfang auf die Einstellung von neuen Kundenberatern zurück. Um die Ziele zu erreichen, braucht es laut den Studienautoren auf Sicht von drei Jahren mehr als 1000 neue Kundenberater. Die Schweizer uVV haben zumindest in Teilen die Transformation der Bankenbranche kompensiert.