Im Laufe seiner Karriere hat Lindsay Owen-Jones rund drei Millionen L’Oréal-Aktien erworben. Der ehemalige Präsident und Generaldirektor des Kosmetikriesen ist nach seinem Abschied aus der französischen Firma ins Tessin gezogen. Heute beteiligt er sich aktiv am kulturellen Leben seiner Wahlheimat.
Der studierte Jurist ist der einzige Schweizer, der gleich bei zwei Grosskonzernen Ehrenpräsident ist – beim Pharmamulti Roche und bei der Zürich-Versicherung. Beide Konzerne hat der 88-Jährige als CEO und Präsident nachhaltig geprägt. Sein in den vergangenen Jahrzehnten angehäuftes Vermögen hat er unter anderem in Form einer beachtlichen Sammlung moderner Kunst angelegt, in der sich auch Meisterwerke befinden, etwa von Andy Warhol.
Sergio Marchionne hat für 2019 seinen Abschied als Fiat-Boss angekündigt. Eigentlich nicht nur als Fiat-Boss, denn der 65-Jährige sitzt auch bei den Töchtern Ferrari und CNH (Traktoren und Lastwagen) in der Teppichetage sowie in der Holding Exor, wo die Familie Agnelli ihre Fiat-Anteile und noch einiges mehr verwaltet, etwa Beteiligungen am Wirtschaftsblatt «The Economist» oder am Fussballclub Juventus Turin. Marchionne selbst ist dank grosszügig zugeteilten Konzernaktien richtig reich geworden.
Seit etwas über einem Jahr ist Ernst Tanner nicht mehr CEO von Lindt & Sprüngli, sondern nur noch VR-Präsident. Er kümmert sich aber aktiv wie eh und je um Strategie und Marketing beim Schokoladenhersteller. Sein Anteil an Lindt & Sprüngli hat im Jahresvergleich leicht an Wert gewonnen. Neu hinzu kommt eine Beteiligung von 10 Prozent an der Signa Holding des österreichischen Immobilienkönigs René Benko (40); deren Wert hat sich innert eines Jahres auf 200 Millionen Euro verdoppelt.
Nach über 40 Jahren bei Nestlé, zuletzt als Präsident, trat Peter Brabeck-Letmathe diesem Frühling ab und gab das Zepter an seinen Nachfolger Paul Bulcke weiter. Mit Nestlé-Aktien im Wert von über 280 Millionen Franken im Rucksack betätigt der 73-Jährige sich seither als Privatinvestor in den verschiedensten Bereichen.
Beim Pharmariesen Novartis, den Daniel Vasella als CEO und Präsident über lange Zeit geprägt hat, sind seine letzten Hinterlassenschaften ausgeräumt worden. Vasella selbst wirkt heute in ganz anderen Gefilden: als Landwirt. Der 64-Jährige hat sich eine 6500-Hektaren-Farm mit 3500 Rindern in Uruguay zugelegt.
Henri B. Meier geniesst Legendenstatus. Als Finanzchef bei Hoffmann-La Roche hat er das Geld derart stark vermehrt, dass der Pharmariese als Bank mit angeschlossenem Pillengeschäft bezeichnet wurde. Obwohl schon seit 16 Jahren pensioniert, kann er nicht so richtig loslassen. Meiers Steckenpferd ist der sogenannte «Zukunftsfonds» – ein Dachfonds, der es den Pensionskassen ermöglicht, auf professionelle Weise in Venture Capital und damit direkt in aufstrebende Schweizer Unternehmen zu investieren.
Es ist ruhig geworden um den einstigen Grandseigneur der Schweizer Industrie: Saurer, ETA und später Swatch oder Motor-Columbus waren seine grossen Stationen als Sanierer. Heute hilft er etwa den gebeutelten Bergbahnen in Adelboden beim Überleben oder ist mit seiner Metalor Dental im Markt für keramischen Zahnersatz unterwegs.
Nach 14 Jahren im Amt räumte Jörg Wolle Ende März seinen Chefsessel. Doch der Sachse bleibt dem Expansionsdienstleister DKSH als Präsident erhalten. Als Präsident amtet der 60-Jährige auch beim Logistiker Kühne + Nagel.
Der langjährige Vormann der UBS, wohnhaft in Wollerau, ist heute vor allem als Privatinvestor tätig. Zusammen mit seiner Frau, der Unternehmerin Adriana Ospel-Bodmer, hat Ospel dieses Jahr eine gewichtige Umschichtung vorgenommen: Der 67-Jährige ist aus der Immobilienfirma Sitex ausgestiegen, lange eines seiner grössten Einzelinvestments.
Josef Ackermann war von 2002 bis 2012 Chef der Deutschen Bank. Heute ist er seit inzwischen drei Jahren Chairman der Bank of Cyprus, zu der er seinerzeit von Wilbur Ross geholt wurde, dem damaligen Vizepräsidenten der Bank und heutigen Handelsminister in der Administration Trump.
Oswald Grübel ist der einzige Banker, der gleich beide Schweizer Grossbanken – die Credit Suisse und später die UBS – geführt hat. Heute weilt der 74-Jährige viel in Spanien, wo er als Präsident von La Zagaleta amtet, einem der exklusivsten Country Clubs der Welt.
Der Architekt der modernen Credit Suisse ist heute nur noch Ehrenpräsident der Bank. Der 85-Jährige hat sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. An gesellschaftlichen Anlässen sieht man ihn selten, mit einer Ausnahme: Das Lucerne Festival besucht er jedes Jahr zusammen mit Gattin Josephine.
Gründer Niklas Östberg durfte sich freuen: Beim Börsenstart des Online-Menubestelldienst Delivery Hero gingen die Wertpapiere weg wie warme Semmeln. Die Marktkapitalisierung erreichte 4,4 Milliarden Euro – rund das 15fache des letztjährigen Umsatzes, der um 79 Prozent auf 297 Millionen Euro zugelegt hatte. Gesteuert wird der gefrässige Essenslieferant mit reichlich geschluckten Wettbewerbern in mehr als 40 Ländern von Berlin aus.