Eine ruhige Startphase gab es für den neuen Bundesrat nicht, Albert Rösti (55) musste in sein wichtigstes Dossier gleich kopfüber eintauchen. Die Energiekrise ist trotz der jüngsten Entspannung nicht überwunden. Als Vorsteher des Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) traf er am WEF in Davos zwei Wochen nach seinem Antritt den deutschen Vizekanzler und Wirtschaftsminister Robert Habeck zu bilateralen Gesprächen. Es ging dabei um die Energieversorgung in diesem und im nächsten Winter.
Noch in derselben Woche trat Albert Rösti am Stromkongress in Bern auf: Die Schweiz brauche mehr einheimischen Strom, betonte er. Es müsse schneller gehen im Zubau von Wasserkraftwerken sowie in den Bereichen Sonnenenergie, Wärme aus dem Boden und Energie aus Biomasse. Auch gab er direkt den bürgerlichen Kurs durch, den er als Nachfolger von Simonetta Sommaruga im Uvek fahren wird: «Ich bin der Ansicht, dass diese Stromproduktionsanlagen von nationalem Interesse den Vorrang vor dem Landschaftsschutz brauchen.»