Ivan Glasenberg (im Bild) und Glencore-Chef Gary Nagle sind nicht einer Meinung.

Ivan Glasenberg (im Bild) und Glencore-Chef Gary Nagle sind nicht einer Meinung.

Quelle: Bloomberg

Es war eine handfeste Überraschung, als Glencore Anfang August bekannt gab, dass man beim Kohle-Business bleiben wolle. Noch vor ein paar Monaten hatte das ganz anders getönt: Mitte November, im Zuge der Übernahme der Kohle-Sparte der kanadischen Teck, hatte Glencore-CEO Gary Nagle die Pläne verkündet, das zugekaufte Kohle-Business mit den bestehenden Kohle-Aktivitäten von Glencore zu verschmelzen, es abzuspalten und bis Ende 2026 separat an die Börse zu bringen. Erlöst vom klimafeindlichen Energieträger, hätte sich Glencore auf das Geschäft mit «guten» Metallen konzentrieren können.

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Einer, der damals schon eine abwartende Haltung einnahm, war Ivan Glasenberg, wie BILANZ berichtete. Er ist heute mit 9,97 Prozent grösster Aktionär von Glencore. Laut Insidern soll sich Glasenberg auf den Standpunkt gestellt haben, dass er es bevorzuge, wenn alles unter einem Dach bleiben könnte und es nicht zu einem Spin-off käme. Grund sollen unter anderem die hohen Kosten sein, weil für zwei Konzerne viele Abteilungen doppelt geführt werden müssen. Zudem ist das Kohle-Business eine Geldmaschine und steuerte in den letzten Jahren einen Grossteil des Gewinns bei. Nun hat sich seine Meinung offenbar breit durchgesetzt.

Man habe eine Umfrage bei den Aktionären gemacht, schreibt Glencore im Pressecommuniqué vom 7. August. Aktionäre, die rund zwei Drittel aller Stimmen verkörperten, seien konsultiert worden. Mehr als 95 Prozent hätten sich für einen Verbleib ausgesprochen. Konkrete Aussagen von Investoren zu der Frage gibt es allerdings nicht. Die drei grössten Aktionäre sind laut Bloomberg Glasenberg mit 9,97 Prozent, die Qatar Holding mit 8,61 Prozent und der US-Investmentgigant Blackrock mit 7,32 Prozent. Bloomberg schrieb im Frühling, Investoren wie die amerikanische Blackrock könnten bei einer Abspaltung gezwungen sein, den Kohle-Teil bei einem Spin-off zu verkaufen, weil sie aufgrund ihrer Anlagekriterien nicht in eine reine Kohle-Gesellschaft investieren dürfen. Blackrock Schweiz antwortete auf eine Anfrage von BILANZ, man kommentiere Investments in einzelnen Firmen generell nicht.

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