«Drei», antwortet ein Uhrenchef auf die Frage, wo er das Geschäftsjahr 2024 auf einer Skala von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut) verorten würde. Das Gespräch war «off the record», die Antwort ungeschönt. Das laufende Jahr sieht er bei 6, «der Dezember lief über Erwarten gut und stimmt uns zuversichtlich».
Zuversicht weckte auch der Genfer Luxuskonzern Richemont: Die letzten drei Monate 2024 werden als das umsatzstärkste Quartal aller Zeiten in die Geschichte eingehen, mit einem Umsatzplus von zehn Prozent. Der Kapitalmarkt belohnte das überraschend gute Ergebnis mit einem Kurssprung. Daraus zu schliessen, dass das Uhrengeschäft nach einem schwierigen 2024 nun wieder Fahrt aufnimmt, wäre aber falsch: Richemont verdankt den über den Erwartungen liegenden Abschluss ihren Schmuckvisionen. Die acht Luxusuhrenmarken des Konzerns, darunter IWC, Vacheron Constantin und Jaeger-LeCoultre, hinken dem Vorjahr mit einem Minus von acht Prozent hinterher.