Als wäre es ein Wasserfall

Wir beginnen bei der Vorderseite: Das Zifferblatt, der Name der Uhr hat es schon erahnen lassen, zeigt das Datum gleich zwei Mal. Erstens am Rand der Uhr als umlaufendes Ringdatum, zwei rote Striche umrahmen dabei die richtige Zahl. Die erscheint dann nochmals einiges grösser im trapezförmigen Fensterchen bei 6 Uhr. Man kann natürlich einwenden, kein Mensch brauche das Datum auf einer Uhr zweimal angezeigt – Nomos sieht darin vergnüglich «ein doppeltes Lob der Technik und des Tages».

Star der Uhr ist das neue Kaliber DUW 4601, was beim Blick auf die Rückseite offensichtlich wird – es beruht auf einem älteren Patent der Marke. Um Uhrwerke flach zu halten, hatte man entschieden, die Datumsscheibe nicht etwa auf dem eigentlichen Kaliber drehen zu lassen, wie das in der Regel gemacht wird, sondern auf einer eigens gebauten, ringförmigen Datumsplatine, um das Kaliber herum. Diese Platine wird im neuen Werk nun auf der Rückseite optisch inszeniert – sie führt den Sonnenstrahlenschliff auf der Dreivertelplatine des eigentlichen Kalibers weiter, wobei das Swing-System das Zentrum bildet und so betont wird. Das ergibt einen hübschen Effekt; zumal der Schliff damit nicht symmetrisch vom Zentrum des Kalibers ausgeht. Zum Schauspiel wird die Ansicht durch den Saphirglasboden auch, weil man neben der Hemmung, Nomos-Swing-System genannt, zusätzlich einen Teil des Ankerrads drehen sieht. Es mutet optisch ein bisschen so an, als fliesse ein kleiner Wasserfall munter über einen grossen Felsen – ein hübsche Inszenierung.

Technisch haben die Nomos-Ingenieure dem Werk eine Datums-Schnellverstellung gespendet. Und dank einem neu konstruierten Federhaus die Gangreserve auf 52 Stunden gebracht.