Wenn Giorgio Armani seine Models in den neusten Kreationen über den Laufsteg schickt, sei es in Mailand oder in Paris, erwachen die Sinne. Hohe Handwerkskunst trifft auf feinste Qualität, zeitlose Eleganz trifft auf das untrügliche Trend-Gespür des italienischen Mode-Maestros. Doch während sich Armani mit seinen Fashion-Kreationen längst einen festen Platz im Mode-Olymp erarbeitet hat, ist er bis jetzt in der Uhrmacherei etliche Ligen unterhalb stecken geblieben.
Die Uhren, die seinen Namen tragen, sind nicht geprägt von uhrmacherischer Ambition, sondern blosse Accessoires. Kein billiger Tand, aber auch nicht weit weg davon. Jedenfalls standen die Armani-Uhren bislang in einem strengen Gegensatz zur Armani-Mode.
Nun ändert sich das. Mit der Giorgio Armani 11 bläst der 88-jährige Milliardär zum Angriff auf die Haute Horlogerie.
Giorgio Armani sammelt Parmigiani-Uhren
Endlich, ist man versucht zu sagen. Denn einerseits schlägt Armanis Herz längst für Uhren. Er ist ein grosser Fan von Parmigiani-Uhren und begann vor 20 Jahren, die Horlogerie-Perlen aus Fleurier zu sammeln. Und anderseits hat Armani – neben der Mode – schon vieles designt: Jachten, Hotels, Parfums. Nur von anspruchsvollen Uhren hat er bislang die Finger gelassen.
Doch jetzt hat sich der Maestro mit seiner Lieblingsmarke zusammengetan und lanciert mit Parmigiani Fleurier eine kleine, feine Kollektion von Uhren. Sie alle tragen den Namen Giorgio Armani 11, sie alle gibt es nur in limitierten Auflagen von total 200 Stück, sie alle kosten fünfstellige Beträge zwischen 20’000 (in Stahl) und 40’000 Franken (in Gold). Sie alle sind ausschliesslich in ausgesuchten Armani-Boutiquen erhältlich.
Via Borgonuovo 11, Rue du Temple 11
Der Name der Uhr, Giorgio Armani 11, ist übrigens von der Adresse abgeleitet, von der aus Armani anno 1975 sein Modeimperium aufzubauen begann, die Via Borgonuovo 11 in Mailand. Passenderweise logiert auch Parmigiani in Fleurier an einer 11er-Adresse: An der Rue du Temple 11. Die Ziffer 11 ist denn auch die einzige Zahl, die auf dem dezenten Zifferblatt der Giorgio Armani auftaucht; logisch: als Stunden-Marker bei 11 Uhr.
Die weiteren Details der Uhr zeigen diverse Anspielungen auf die Schneiderkunst des geistigen Vaters: Nahtstiche dienen als Minutenapplikation, das Logo auf zwölf Uhr erinnert an das Giorgio-Armani-Label im Inneren von Sakkos und die Zeiger, die spitz zulaufen, wirken wie Nadeln.
«Die Zusammenarbeit mit Parmigiani Fleurier ergab sich von selbst», erklärt Armani, der die Idee vor zwei Jahren mit dem Firmenchef Guido Terreni besprach. «Wir teilen eine Leidenschaft für Perfektion und das Streben nach Schönheit. Diese Uhrenserie besteht aus präzisen Linien und exquisiten Materialien. Ein Objekt, das Ästhetik, Qualität und Handwerkskunst zum Ausdruck bringt, ist für die Ewigkeit bestimmt», befindet Armani.
Die Kombination von zwei Alchemien
«Es ging wirklich darum, die Alchemie zwischen den beiden Häusern richtig hinzubekommen», sagt Michel Parmigiani, der Gründer der Uhrenmanufaktur. Die beiden Maisons, so Parmigiani, seien unterschiedlich in ihrer Kunst, aber identisch in ihren Anforderungen. «Wir haben unser mechanisches Know-how in der Haute Horlogerie in den Dienst von Giorgio Armani gestellt, um eine spezielle Uhr zu kreieren, die vollständig von Hand gefertigt wird.»