Im Musée Atelier Audemars Piguet (AP) – es ist für sich allein schon die Reise nach Le Brassus wert – findet die Sonderausstellung «Simply Complicated» statt. Sie ist der kompliziertesten Armbanduhr gewidmet, die AP je gebaut hat: die Code 11.59 Ultra-Complication Universelle.
Dazu ein paar Zahlen: Das Kaliber 1000 besteht aus 1100 Bauteilen. In ihm ist das gesamte Know-how der Manufaktur enthalten. Es bietet 40 Funktionen – 23 Komplikationen und 17 technische Spezialvorrichtungen. Das Gehäuse ist aus Weissgold, hat einen Durchmesser von 42,4 mm und eine Höhe von 15,5 mm. Das Gewicht der Uhr: 180 Gramm.
Die Ausstellung dokumentiert den Weg von der Idee bis zur Universelle: Er war lang, steinig, mitunter rutschig. Sieben Jahre haben die Meisteruhrmacher gebraucht für die Herstellung der RD#4. Die Inspiration dazu kam von innen: Es ist die Taschenuhr «L’Universelle». Sie ist einer der kompliziertesten Zeitmesser der Welt, entstanden 1899. Der erste Entwurf stammte vom bedeutenden Uhrmacher Louis Elisée Piguet (1836–1924). Sie besteht aus 1168 Komponenten, meistert 26 Funktionen, darunter 19 Komplikationen. Und sie ist das absolute Prunkstück im AP-Museum und wird dort auch grandios zur Schau gestellt – inklusive der Odyssee, die diese Uhr in der langen Zeit durchlebt hat, bis sie wieder da war, wo alles begonnen hatte.
Etwas vom Erstaunlichsten an «L’Universelle» ist, dass sie trotz höchster Komplexität einfach zu bedienen ist. Auch dieser Aspekt stand im Briefing für die Ultra-Complication: technisch komplex, einfach zu bedienen, modern designt. Das hat unter anderem dazu geführt, dass die RD#4 viereinhalbmal kleiner und dreieinhalbmal leichter ist als ihre Vorgängerin, und für die Bedienung kommt sie mit halb so vielen Drückern aus.
Die Ultra-Complication, das ist viel Know-how auf sehr kleinem Raum. Und ein mechanisches Wunderwerk. Ihr Preis: je nach Ausführung 1,45 bis 1,6 Millionen Franken. Ihre Entstehungsgeschichte ist bis Ende 2024 in der Sonderausstellung nachvollzieh- und erlebbar gemacht – zeitgeistig interaktiv, multimedial und digital.