Man fühlt sich an alte Zeiten erinnert, in denen man sein letztes Taschengeld in ein Micky-Maus-Heft investierte und sich gierig auf die bunten Bildchen stürzte – mit Geschichten um die stoppelbärtigen Panzernknacker, den steinreichen Dagobert Duck oder den fiesen Kater Karlo. Die neue Aikon Tide Benzilla von Maurice Lacroix wartet mit einem fröhlich-sommerlichen Comic-Sujet des gleichnamigen thailändischen Street-Art-Künstlers auf. Statt Daniel Düsentrieb oder ähnlich zeigt das Zifferblatt die Figur «Loook», einen dreiäugigen Alien «der von weither kommt und unter uns lebt».
Aus Upcycling-Plastik
Die Uhr hat ein Quarzwerk – darum herum aber wird ganz auf Ökologie gesetzt, wie es für die Aikon-Tide-Kollekton generell der Fall ist. Gehäuse und Schliesse sind aus Upcycling-Plastik – das verwendete Material entspricht 17 aus dem Ozean gefischten Kunststoff-Flaschen. Als Verpackung dient ein farblich passender Becher, der immer wieder verwendet werden kann.
Aikon Tide Benzilla
Durchmesser 40 MM
Höhe 11 MM
Gehäusematerial Rezikliertes Plastik aus dem Meer
Zifferblatt Benzilla-Zeichnung
Werk Quarzwerk
Preis 750 Franken
Maurice Lacroix, seit 2011 im Besitz der DKSH-Gruppe, schlingerte lange bedrohlich in Schieflage vor sich hin. Doch seit 2019 segelt die Marke wieder mit Rückenwind, und nimmt mit schwarzen Zahlen Kurs Richtung Gewinnzone. Sie steht zwar weiterhin zum Verkauf, es sei aber für DKSH «nicht mehr dringend, sich von Maurice Lacroix zu lösen», sagt Chef Stéphane Waser. Das bestätigen indirekt auch Entwicklungen im Konzern, wo Waser neben der Führung von Maurice Lacroix neue Funktionen übernommen hat: Er ist verantwortlich für den gesamten Uhrenvertrieb innerhalb von DKSH und Head Country Management für DKSH Switzerland.
Die Rückkehr in die Gewinnzone beruht auf einer mehrstufigen Strategie – vor allem aber auf der Aikon-Kollektion. 2016 wurde die Uhr als Weiterentwicklung des Modells Calypso von 1990 vorgestellt. Sie avancierte schnell zum Bestseller – die Kollektion macht heute 70 Prozent der Verkäufe aus und ist der Motor des Wandels, wie Stéphane Waser erklärt: «Die Aikon wurde nicht einfach als neue Uhrenfamilie gedacht, sondern als Hebel, um das gesamte Image der Marke neu aufzubauen.»
Starkes kreatives Potenzial bei Maurice Lacroix
Angeboten wird das Stück in verschiedenen Deklinationen etwa als Aikon Urban Tribe. Dieses Projekt wurde von einem ungarischen Graveur ins Leben gerufen, der dem Maurice-Lacroix-Team eine Aikon mit Tribal-Gravur an Gehäuse und Armband vorschlug. Die Idee erwies sich als gut, 500 Stück wurden hergestellt, die Marktreife war ein Jahr nach der ersten Arbeitssitzung erreicht, die Produktion innerhalb von 48 Stunden ausverkauft. Es lassen sich noch weitere Erfolgsgeschichten anführen, Aikon Bronze, Aikon Camouflage und so weiter.
«Wir mussten ein Leitbild schaffen, wir fanden Aikon, und das eröffnete uns ein beträchtliches Feld an Ausdrucksmöglichkeiten», sagt Stéphane Waser. Mithin habe Aikon einen positiven Zyklus eingeleitet. Dazu gehören eine Konzentration der Kollektionen und eine Umstrukturierung der Produktion, die rationeller, reaktiver und flüssiger geworden sei. Das wiederum stärke das kreative Potenzial, die Kommunikation sowie den Verkauf und letztlich die Rentabilität sowie die Investitionsfähigkeit.