Breguet – der Name ist sowohl in der Geschichte der Uhrmacherei wie der Fliegerei ein Synonym für Pioniergeist – bringt den Inbegriff der Fliegeruhr neu heraus: Vorhang auf für die Breguet Type 20 Chronograph 2057 und die Breguet Type XX Chronograph 2067. 

Für die Re-Lancierung der legendären Breguet-Modelle war dem CEO Lionel a Marca und dem Präsidenten Marc Hayek (der am Event mit seiner Abwesenheit glänzte) nichts zu teuer. Der Ort für die Lancierung war mit Bedacht gewählt: Paris. Das Setting höchst glamourös: Gala und Gourmetmenü vom Sternekoch im Petit Palais. Zur Einstimmung holte a Marca die rund 400 geladenen Gäste aus aller Welt ins Musée de l’Air et de l’Espace du Bourget. Rasch wurde klar, warum: Breguet-Flugzeuge und Breguet-Uhren sind zwar zwei verschiedene Breguet-Welten, die aber aufgrund ihrer gemeinsamen Wurzeln – des grossartigen Uhrmachers Abraham-Louis Breguet  (1747–1883) – zusammenlaufen. Dieser hatte 1775 die Uhrenmanufaktur gegründet. Und es war sein Enkel, Louis Charles Breguet, ein Flugzeugkonstrukteur, der 1911 die Société anonyme des ateliers d’aviation Louis Breguet gründete und dann einiges zum Fortschritt in der Luftfahrtindustrie beitrug.

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Er erfand den Vorläufer des Helikopters, wurde mit den Flugzeugen Breguet 14, Breguet 19 und Breguet Deux-Ponts (vornehmlich für militärisch-kriegerische Einsätze entwickelt, dann teils für Ziviles umgemodelt) weltberühmt. Zudem war er an der Gründung der Air France beteiligt. Der Besuch des Museums belegt das alles eindrücklich: alles da, was die Breguets zur Fliegerei beigetragen haben. Seine Flugzeuge (und auch andere wie die Concorde) sowie seine Piloten rüstete der Pionier mit Breguet-Zeitmessern aus – die zu der Zeit allerdings schon lange nicht mehr der Familie gehörten: 1870 hatte diese sich von der Uhrmacherei getrennt und das Geschäft an eine Familie Brown verkauft. 

Breguet

70 Jahre nach dem ersten Release der ersten Generation Prototypen der Type XX zwei Nachfolgemodelle, State of the Art 2023 und doch sehr nah dem Ursprünglichen. 

Quelle: PD

Zurück zur Novität: Die Geschichte der Type XX beginnt Anfang der 1950er Jahre. Der Uhrenhersteller Breguet bewarb sich damals um den Auftrag, die Piloten der französischen Luftwaffe mit Armbanduhren mit Chronographenfunktion auszustatten, und erhielt den Zuschlag.

Es entstanden Tools fürs Militär, dann daraus auch Zeitmesser für Nicht-Militärler. Type 20, die Militärversion, ist benannt nach der Spezifikation der französischen Luftwaffe: schwarzes Zifferblatt mit leuchtenden Zahlen und Zeigern, ein Werk, das viel Druck und Beschleunigung aushält, drehbare Lünette und Flyback-Funktion – auf Französisch: «retour en vol» – für den Chronographen. Die zivile Version wurde dann zur Breguet Type XX. 

Und nun kommen die Type 20 und die Type XX neu heraus. Die beiden sind technisch nahezu identisch, Gleiches gilt für ihre Spezifikationen. Aber es gibt einige feine Unterschiede zwischen Modell Type 20, das den frühen militärischen Ausgaben entspringt, und Modell Type XX, das von den zivilen Ausgaben der ersten Generation inspiriert ist. 

Dem ursprünglichen Modell Type XX ist die eine der beiden Neuauflagen (Referenz 2067) gewidmet: Der 15-Minuten-Zähler befindet sich bei 3 Uhr, der 12-Stunden-Zähler bei 6 Uhr und der permanente Sekundenzeiger bei 9 Uhr. Die arabischen Ziffern, die Zeiger und das Dreieck auf der Lünette sind mit elfenbeinfarbenem Leuchtstoff beschichtet, das Datumsfenster befindet sich zwischen 4 und 5 Uhr. Das 42-mm-Stahlgehäuse ist mit einer geriffelten, bidirektional abgestuften Lünette ausgestattet.

Die zweite Neuauflage (Referenz 2057) ist ebenfalls ein Abkömmling eines Modells, das Breguet zwischen 1955 und 1959 an die Luftwaffe lieferte, getauft Type 20, mit arabischen Ziffern. Das schwarze Zifferblatt wurde modernisiert, im Dunkeln leuchten Zeiger und Ziffern mintgrün. Der 30-Minuten-Zähler bei 3 Uhr ist grösser als der 60-Sekunden-Zähler bei 9 Uhr. Das 42-mm-Stahlgehäuse ist mit einer nicht gravierten, geriffelten, bidirektionalen Lünette und einer birnenförmigen Krone ausgestattet. Auch hier wurde zwischen 4 und 5 Uhr ein Datumsfenster eingefügt – um nicht zu sagen, eingequetscht.

Breguet-Chef a Marca musste die Frage unzählige Male beantworten, warum er auch noch ein Datum auf dem ehedem ohnehin schon recht vollen Zifferblatt eingefügt hat. Er sagt: «Weil es mir so gefällt.» Der Kritikpunkt Datum wird vor dem Respekt für das grossartige neue Uhrwerk dann auch zur Petitesse. 

Vier Jahre hat man sich Zeit genommen, um das neue Kaliber 728 zu entwickeln, ein High-Beat-Automatikwerk mit Flyback-Funktion und einer Gangreserve von für Chronographen-Kaliber eindrücklichen 60 Stunden. Das Werk verfügt über alle Elemente eines modernen Chronographen, wie Säulenrad, vertikale Kupplung und eine Frequenz von 5 Hertz, das sind 36’000 Halbschwingungen pro Stunde. Besonders stolz ist man auf das Nullrückstellungssystem, einiges daran ist neu erfunden – und zum Patent angemeldet. 

Zentrale Elemente wie die Unruhspirale und das Ankerrad sind selbstverständlich aus verschleissbeständigem und gegenüber Magnetfeldern unempfindlichem Silizium. Ganz Breguet – die Manufaktur aus L’Abbaye ist bekannt für die Sorgfalt, mit der jedes einzelne Teil finissiert wird –, finden sich in den neuen Modellen Sonnen-, Schnecken- und Facettenschliff oder kreisförmige Muster auf den insgesamt rund 350 Komponenten. Die geschwärzte Schwungmasse hat zudem die Form eines Flugzeugflügels. Im Modell Type 20 kommt das Kaliber 7281 zum Einsatz mit im Unterschied zum Kaliber 728 zwei und nicht drei Hilfszifferblättern.  
Die Uhren kommen mit einem Leder- und einem NATO-Armband. Die Referenzen Type XX 2067ST/92/3WU und Type 20 2057ST/92/3WU gibt es für jeweils 17’500 Fr.

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