Badewanne! Undenkbar, dass eine Marke östlich des Röstigrabens ihre Uhr auf Deutsch so benennen würde. Aber auf Französisch klingt es gut. Und so nennt Cartier eine ganze Kollektion schlicht und einfach Baignoire.
Der Name ist Programm. Und das Modell geht auf Louis Cartier zurück, Schöpfer vieler Cartier-Klassiker. Uhren hatten schon zu seiner Zeit kreisrund zu sein oder eventuell auch viereckig, aber er fand das wohl langweilig und lancierte eine neue Spielart: Er zog die runde Form 1912 in die Länge, bis sie tatsächlich wie eine Badewanne aussah.
Seit 1973 heisst das Modell entsprechend, wird immer wieder neu interpretiert und aktuell von der französischen Luxusmarke aufs Podest gesetzt. Inszeniert etwa mit Lou Doillon, Schriftstellerin, Musikerin, Schauspielerin und Model. Die Uhr passt nicht nur zum Zeitgeist, sondern auch bestens zur Markenstrategie, dem erfolgreichen Pflegen der alten Klassiker. Und es passt zum aktuellen Trend im Luxusbusiness, welches pekuniär derzeit vor allem mit Schmuck reüssiert.
Ohnehin ist die Nähe zum Schmuck schon seit jeher Leitmotiv der Marke: «Das ist das Fundament von Cartier» pflegt Pierre Rainero zu sagen, Directeur de l’image et du patrimoine: «Unsere Identität ist in der Joaillerie verankert.» In Bezug auf die Uhrmacherei sei damit aber nicht etwa nur die Verwendung von edlen Metallen und das Einbringen von erlesenen Steinen gemeint, sondern die Vision der Uhr als schönes Objekt.
Wie das gemeint ist, zeigt Cartier in vier neuen Deklinationen. Den Auftakt bildet ein Modell im trendigen Mini-Format, mit Zifferblättern in den Farben Schwarz, Pflaume oder Bronze. Es geht weiter mit einer Kombination aus Roségold-Armband und diamantbesetzter Lünette. Den Abschluss bildet – unter anderem – eine Variante in Gold mit Edelsteinlünette und einem Zifferblatt aus schimmerndem Perlmutt.
Das Preisschild beginnt bei 6950 Franken, je nach Spielart ist auch das Mehrfache von der Kreditkarte abzubuchen.