Gregory Kissling ist der Mann, der Breguet zum Fliegen bringen soll. Die Marke gehört seit 1999 der Swatch Group und fristet heute vor dem Hintergrund des illustren Erbes ein tristes Dasein: Der Gründer der Marke, der gebürtige Neuenburger Abraham-Louis Breguet (1747–1823), stellte Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts in seiner Manufaktur in Paris für Granden wie Marie-Antoinette, Zar Nikolaus oder Napoleon Uhren her und 1810 für die Königin von Neapel, Caroline Bonaparte, die erste Armbanduhr überhaupt. Von ihm stammen zudem zahlreiche wegweisende Erfindungen wie das Tourbillon, auch das mit Guilloche dekorierte Zifferblatt hat er lanciert.
Und Breguet heute? Die Marke ist nicht da, wo die Marke sein könnte und auch hingehört – sagen nicht nur Uhrenfans und -sammler, sondern inzwischen auch der Swatch-Group-Boss Nick Hayek selbst. Gegenüber BILANZ gesteht er ein: «Ich gehe mit Ihnen einig, Breguet hat grosses Potenzial.»
Dieses soll Gregory Kissling nun freilegen. Er löste am 1. Oktober den Uhrmacher Lionel a Marca ab, der Breguet seit 2021 geführt hatte. Kissling diente bis dato der Marke Omega. In den 20 Jahren bei der Nummer-1-Marke der Swatch Group war der Inhaber eines MBA und eines Master in Luxusmanagement zuletzt Vizepräsident und verantwortlich für die Produktentwicklung. Aufsehenerregende Würfe wie das Revival des legendären Calibre 321 und die Speedmaster Snoopy gehen gemäss Pressecommuniqué auf sein Konto. Dort wird Kissling zudem angekündigt als Mann mit weitreichendem und tiefgehendem technischem Know-how, einem Sinn für Ästhetik und Führungsqualitäten. Man darf gespannt sein, was er damit bei Breguet bewegen kann und wird. Gemäss Hayek stehen «mehr Produkten und einerDistribution, die der Marke gerecht wird» auf dem Programm.
