Er war bereits zwei Mal MVP der NBA – also wertvollster Spieler der US-Basketball-Liga, und er ist ein Volksheld in seiner Heimat Griechenland: Giannis Antetokounmpo ist neuer Markenbotschafter der Uhrenfirma Breitling. Nun hat er selbst Uhren gestaltet.
Eine Uhr zeigt die Zeit an. Was bedeutet Zeit für Sie?
Giannis Antetokounmpo: Ich gehe heute sehr effizient mit meiner Zeit um. Früher bin ich nach einem Spiel noch Stunden geblieben. Heute, etwas älter und mit anderen Dingen, die mir wichtig sind, wie meine Kinder und die Familie, ist alles effizienter nach dem Match: Erholung, Massage, Stretching, vielleicht etwas Meditation – ich muss zurück zu meiner Familie. Ich bin grundsätzlich, auch beim Spielen, effizienter geworden. Das ist es, was mir Zeit bedeutet.
Neben den beiden Uhren für den Verkauf gibt es ein einziges Sondermodell für Sie persönlich, mit arabischen Ziffern. Haben die eine spezielle Bedeutung für Sie?
Es macht die Uhr spezieller, cooler, gibt ihr einen anderen Touch. Ich habe mir das gewünscht, und Georges Kern hat es möglich gemacht – aber warum ich das wollte, kann ich nicht genau sagen. Ich kann auch gar keine arabischen Ziffern lesen, da will ich Sie nicht anlügen (lacht). Aber ich möchte es definitiv lernen.
Es ist bekannt, dass Sie, wie viele NBA-Stars, Uhren sammeln und schon vor der Kooperation mit Breitling eine Sammlung hatten. Wie entwickelt sich die nun weiter?
Nur mit Breitling (lacht).
Welche sind Ihre Favoriten?
Im Moment sicher diese hier. Aber lassen Sie mich über meine Zeit vor der Kooperation mit Breitling sprechen. Wir als Familie haben die Regel, dass wir unseren Wohlstand nicht vorführen – wir kommen ja von unten, hatten nichts. Also sammelte ich später Uhren, die gute Investments waren. Ich will jetzt nicht die Marken durchdeklinieren. Aber es waren Uhren, von denen ich hoffte, sie würden ihren Wert behalten, die ich eines Tages auch meinen Kindern weitergeben kann.
Sie sind Basketballer bei den Milwaukee Bucks. Wie sieht ein typischer Spieltag aus?
Ich würde sagen, es beginnt morgens um 6.30 Uhr – und endet gegen 22 Uhr, weil ich meine Kinder ins Auto setzen und nach Hause fahren will. Nach dem Aufstehen absolviere ich eine spezielle Behandlung, die ich aber für mich behalten will. Um 8 Uhr Frühstück, dann fahre ich zur Sportarena, wärme mich auf und mache Stretching, dann das sogenannte Okklusionstraining, das hilft, auch mit zunehmendem Alter wettbewerbsfähig zu sein. Wurftraining, Film schauen, noch mal Wurftraining, dazwischen Erholung und Eisbad, dann nach Hause, die Kinder küssen, Mittagsschlaf, drei Stunden vor Spielbeginn wieder hinfahren. Wieder Übungen, Meditieren, Stretching, die Knöchel tapen, eine halbe Stunde vor dem Spiel Videos vom Gegner schauen. Dann die Mitspieler anfeuern, etwas Musik hören, Warm-up, die Nationalhymne. Dann hat man 48 Minuten, um grossartig zu sein. Anschliessend spreche ich mit den wunderbaren Medien da draussen, versuche einige Scherze zu machen, mit den Leuten zu interagieren – die sind auch müde um 22 Uhr, wollen auch nach Hause. Und dann nehme ich meine Kinder und bringe sie ins Bett.
Sie waren zwei Mal der «wertvollste Spieler» des US-Basketball-Liga NBA. Was treibt Sie an?
Für einige sind es möglichst viele Pokale, für andere das Geld, für wieder andere der Ruhm – noch grössere Stars zu werden. Ich selber möchte vor allem andere Menschen begeistern und berühren, so wie mich Menschen beeinflusst haben, zu denen ich aufschaue, die mir den Traum, Basketballprofi zu sein, erst ermöglicht haben. Und ich hoffe, ich kann mit meiner Geschichte die Kinder hier in Griechenland, in Europa, Afrika inspirieren, auch ihre Träume zu verfolgen. Das ist es, was mich antreibt.
Sie sind sicher einer der populärsten Spieler der NBA, und garantiert wollen viele Marken mit Ihnen arbeiten. Warum ist die Wahl auf Breitling gefallen?
Es war die Geschichte ihrer Marke. Und dass ich mir sicher sein konnte, dass sie eine Firma sind, die sich, wie ich, stetig verbessern will, familienorientiert ist und mich auch als Person mich selber sein lässt – mich nicht zu etwas machen will, das nicht authentisch wäre. Und das alles trifft auf keine Firma mehr zu als auf Breitling. Ich geniesse das wirklich sehr.
Noch mal zum Design der beiden Uhren: Welche Details haben Sie mitgestaltet? Was konnten Sie einbringen?
Am Minutenzeiger sind jeweils meine Initialen. Auf der Rückseite ist mein Name eingraviert, auf der Stahlversion auch meine Signatur. Auf dem Chronographen ist ein stilisierter Basketball im linken der drei kleinen Zifferblätter, dann gehen auch die Farbe Oliv und das Roségold auf mich zurück, ich liebe diese beiden Farbtöne. Und jede Uhr kommt mit einer persönlichen Nachricht von mir.
Warum wurde es ausgerechnet die eher kompakte Chronomat? Die GMT misst im Durchmesser 40 Millimeter, der Chronograph 42 Millimeter.
Ich glaube, nicht viele Menschen haben so grosse Hände und Handgelenke wie ich.
Und für Sie persönlich? Breitling hat Uhren mit 44 oder 46 Millimetern, warum bevorzugen Sie 42?
Ich glaube nicht, dass 44 oder 46 für mich das Richtige wären. Ich habe grosse Handgelenke, aber ich bin nicht Shaquille O’Neal.
Ernsthaft?
Nein, wirklich! Ich fühle mich wohl mit 42, und wenn ich an die Uhren denke, die ich früher hatte, ist das die richtige Grösse für mich. Und ich dachte, dass für die meisten Kunden, auch Fans, Sammler und Uhrenliebhaber, 40 Millimeter eine gute Grösse sein werden.