Wer Digitaluhr sagt, meint in der Regel eine elektronische Uhr. Allerdings hat es schon immer auch mechanische Digitaluhren gegeben, Uhren also, welche die Zeit mit Ziffern statt mit Zeigern anzeigen. Berühmtes historisches Beispiel ist die IWC Pallweber aus den 1880er Jahren, cooles aktuelles Beispiel die brandneue Zeitwerk von A. Lange & Söhne.
2009 präsentierte die Glashütter Marke A. Lange & Söhne mit dem Vorgängermodell eine mechanische Digitaluhr der Spitzenklasse im leicht retrofuturistischen Design. Und zeigte damit, was man bei der Glashütter Marke unter dem Begriff Deutsche Gründlichkeit im Uhrenbereich versteht. Die Uhr wartet mit akkuratest springenden Zahlen auf. Will heissen: Drei Scheiben zeigen die Zeit an, eine die Stunde, eine die Zehnerminuten und eine die Minuten. Statt zu drehen, springen sie im richtigen Moment blitzschnell in die nächste Position, von 9.59 auf 10:00 Uhr zum Beispiel springen alle drei Scheiben innert Sekundenbruchteil synchron auf die neue Zahl.
Hohe Gangautonomie trotz grossem Energiehunger
Die technische Herausforderung dabei: Das Drehen der Scheiben braucht zwölf Mal mehr Kraft als das Bewegen von Zeigern – diese Kraft muss aufgebracht werden. Würde sie aber auch ungebremst auf das eigentliche Uhrwerk wirken, wären das fatal – rascher Verschleiss das Ergebnis. Ein sogenanntes Nachspannwerk löst das Problem.
Diese Woche hat A. Lange & Söhne ein Nachfolgemodell präsentiert. Wichtigster Punkt: Obwohl die Uhr mit dem Handaufzugs-Kaliber L043.6 sehr energiehungrig ist, wurde die Gangautonomie von 36 auf 72 Stunden verdoppelt. Möglich macht das eine viel massivere Zugfeder. Die genauen Dimensionen werden von der Marke als Geheimsache unter Verschluss gehalten, der Grössenunterschied ist optisch aber nicht zu übersehen.
Die Uhr gibt es in Platin mit weissem Zifferblatt oder in Rotgold mit Schwarz – sie mutet frischer und architektonischer an als das Vorgängermodell.