1. Rolex Submariner und Tudor Black Bay
Sie ist eine der ganz Grossen in der Ikonen-Galerie schweizerischen Uhrschaffens: die Rolex Submariner. Seit sie 1953 aufgetaucht ist, reitet sie auf der Erfolgswelle: Sie war die erste bis 100 Meter wasserdichte Taucheruhr und damit eine der allerersten Profiuhren überhaupt. Heute gilt die Submariner als Archetyp für eine Toolwatch – zuverlässig, präzise, unverwüstlich, funktional – und hält den Druck bis in eine Tiefe von 300 Meter aus. Ihr Design ist zudem so herausragend, dass sie es von der Sportuhr zum Statussymbol für Stilbewusste geschafft hat.
Hergestellt wird die Submariner aus dem korrosionsbeständigen Oystersteel, die Lünette besteht aus kratzfester Hightech-Keramik. Im Innern arbeitet das Rolex-Automatikkaliber 3230 mit Spitzenwerten in Sachen Präzision, Gangreserve (70 Stunden), Unempfindlichkeit gegenüber Magnetfeldern sowie gegenüber Erschütterungen.
Nicht zuletzt weil die Nachfrage nach der Submariner chronisch das Angebot übersteigt, erzielt das Modell auf dem Secondhand-Markt Preise, die weit über dem Ladenpreis von aktuell um die 8000 Franken liegen.
Zu teuer? Zu aufwendig? Rolex hat eine valable Alternative inhouse: die Black Bay 41 von Tudor. Diese Marke hat Rolex-Vater Hans Wilsdorf 1926 gegründet, mit der Absicht, eine erschwinglichere Zweitmarke zu schaffen, ohne Abstriche bei Qualität und Design.
Diese Absicht ist bis zum heutigen Tag die Leitplanke. Das 41-mm-Gehäuse der Black Bay ist aus Edelstahl, sie ist bis 200 Meter wasserdicht, und ihr Herzstück ist das Tudor-eigene höchstpräzise Automatikkaliber MT5602-U. Der augenfällige Unterschied zur Submariner ist der markante Snowflake-Zeiger, der jede Black Bay von Weitem erkennbar macht. Markant ist die Preisdifferenz: Die Tudor Black Bay kostet 4150 Franken. Und ist ausserdem ohne Wartezeit erhältlich.
2. Omega Speedmaster und MoonSwatch «Mission to the Moon»
Wenn es um die legendärsten Uhren überhaupt geht, steht sie in der ersten Reihe: die Omega Speedmaster Professional. Den «Speed» im Namen hat sie daher, dass sie in den 1950er Jahren für Rennfahrer gebaut worden ist. Deshalb auch die Tachymeterskala auf der Lünette, mit der sich Geschwindigkeiten messen lassen.
Zu Ruhm gekommen ist die Speedmaster allerdings nicht auf Asphalt, sondern im All: Astronaut Walter Schirra hatte sie am 3. Oktober 1962 auf der Mercury-Atlas-8-Mission bei sich, woraufhin die Speedmaster von der NASA das Siegel «weltraumtauglich» erhielt, dann gründlich durchgetestet wurde, um am 1. März 1965 als einzige Uhr für bemannte Raumflüge zugelassen zu werden. Und 1969 war es dann so weit: Die Omega Speedmaster Professional landete bei der legendären Apollo-11-Mission zusammen mit Neil Armstrong und Buzz Aldrin auf dem Mond und wurde so zur Speedmaster aka Moonwatch.
Dass das Modell die zahlreichen Jahrzehnte seither so gut überstanden hat, verdankt sie nicht nur der technischen Exzellenz und dem Mondspaziergang, sondern vor allem ihrem Design: einzigartig und zugleich diskret, zeitlos und daher zu jeder Zeit zeitgeistig. Die klassische Speedmaster Moonwatch Professional mit 42-mm-Edelstahlgehäuse und mit dem Handaufzugskaliber 3861 gibt es für 6600 Franken. Der 1:1-Nachbau des Modells, das auf dem Mond war – aufgelegt 2019 zum 50-Jahr-Jubiläum –, kostet 14'600 Franken.
Die kleine Schwester der Moonwatch ist die MoonSwatch «Mission to the Moon», lanciert 2022 als Omega × Swatch (beide Marken gehören zur Swatch Group): Sie heisst fast gleich, sieht ihr auch echt ähnlich, ist eine Swatch im Speedmaster-Design. Das Gehäuse ist aus Biokeramik, das Werk ein Quarzwerk und das Band eine Klettverschluss-Kreation aus Kunststoff. Cooler Look, heisser Preis: Die MoonSwatch kostet 250 Fr.
3. Breitling Navitimer und Sinn 903 St.
Die Breitling Navitimer geht auf die Initiative von Willy Breitling zurück und datiert von 1952. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit mit der Aircraft Owners and Pilots Association (AOPA), die dannzumal für ihre Mitglieder einen Chronographen wünschte. Damals war die Navitimer revolutionär, da sie als erste Armbanduhr mit einer Rechenschieberlünette ausgestattet war, was es Piloten ermöglichte, komplexe Berechnungen wie Treibstoffverbrauch und Steig- oder Sinkflugraten direkt am Handgelenk durchzuführen. Sie wurde unter Piloten rasch zur ersten Wahl. Karriere machte die Navitimer aber nicht nur als eine der begehrtesten Fliegeruhren, sondern auch am Handgelenk von Granden wie dem unnachahmlichen «Kind of Blue»-Schöpfer Miles Davis oder dem Formel-1-Weltmeister Jim Clark. Dank ihnen schaffte es die Navitimer vom Werkzeug zum stylishen Accessoire.
An der Navitimer ist alles ikonisch – und hat sich über die Zeit kaum verändert: die Form, das 3-6-9-Tri-Compax-Zifferblatt, die deutlichen Indizes, logarithmische Skala, die Perlenlünette. Die aktuelle Generation der Navitimer im 41-mm-Gehäuse kostet 8650 Franken mit Leder- und 9000 Franken mit Stahlband.
Sie hat ein Double mit einer hübschen Story: die Sinn 903 St. Was die deutsche Uhrenmarke Sinn da macht, ärgert Breitling möglicherweise, ist aber legal: Als Breitling 1979 wegen der «Quarzkrise» die Produktion einstellen musste, kaufte der deutsche Unternehmer Helmut Sinn, Gründer von Sinn Spezialuhren, Navitimer-Teile, -Werke und -Rechte. Der Teilebestand ist längst aufgebraucht, heute lässt Sinn die Komponenten reproduzieren, denn die Sinn 903 St ist eines der am besten laufenden Modelle der Marke. Im Innern arbeitet das Chronographenwerk von La Joux-Perret mit einer Gangreserve von 60 Stunden. Die Sinn 903 St schwebt in anderen Preissphären als die Navitimer: Mit Lederarmband kostet sie 3250 Euro, mit Stahlarmband 3550 Euro.