Grand Seiko war bei der Gründung im Jahr 1960 die noble Untergruppe von Seiko. 2010 wurden die beiden Marken vollständig auseinanderdividiert und agieren seither unabhängig voneinander – Grand Seiko streng mit Fokus auf Japan. Das änderte sich 2017 mit dem Entscheid, die Welt zu erobern.
In Europa haben die Japaner dafür Frédéric Bondoux, einen einstigen Topmanager der Swatch Group, installiert. Sein Auftrag: den Markt innert fünf Jahren zu testen und aufzubauen. Von null. Drei Jahre sind inzwischen vergangen. Bondoux hat den Umsatz nach eigenen Angaben in dieser Zeit vervierhundertfacht und in 15 Ländern in weit über 100 Verkaufsstellen Fuss gefasst. Er selber beschreibt Grand Seiko als Marke so: «Sie ist perfekt in Bezug auf die Verarbeitung und in Sachen Exzellenz.»
Also eine Art japanische Rolex, preislich ähnlich gelagert, aber vom Volumen her viel kleiner. Grand Seiko ist wie Rolex vollständig vertikalisiert, produziert im Jahr zwischen 50’000 und 60’000 Uhren. Rolex schafft über eine Million.
Die Stahluhr mit der Referenz SBGW301 aus der Elegance Collection ist ein Remake der 37,3-mm-Dreizeigeruhr mit Handaufzug aus dem Jahr 2001. Verglichen mit dem Original wurden die Bandanstösse neu so dimensioniert, dass die Uhr mit dem metallenen Reiskornband getragen werden kann, das mit dem Modell SBGW305 vor Kurzem in Europa eingeführt worden ist. Geliefert wird der Zeitmesser allerdings mit einem schwarzen Krokoband. Das Zifferblatt ist elfenbeinfarben. Zusammen mit der Form von Zeigern und Indexen sieht die Neue etwas aus wie ein Modell aus den Fifties. Durch den gläsernen Boden ist die Sicht frei auf das Kaliber 9S64. Voll aufgezogen schafft es trotz seiner Kleinheit drei Tage präzise Zeitmessung. Erhältlich ist die Uhr ab Januar 2024. Zu einem Preis von 5100 Franken.