Zwölf Jahre war Sascha Moeri Chef der Uhrenmarke Carl F. Bucherer. Jetzt geht er per Ende Juni. Er verlässt das Unternehmen auf eigenen Wunsch, wie es in einer Mitteilung heisst. In einem Instagram-Post schreibt Moeri über seine Entscheidung: «Es war eine wirklich schwierige Entscheidung, aber ich weiss auch, dass es an der Zeit ist, eine lang gehegte persönliche Vision zu verfolgen und an diesem Punkt in meinem Leben ein neues Projekt in Angriff zu nehmen.»

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Im Dezember wird Moeri 50 Jahre alt. Diese Lebensmarke ist für viele Manager Anlass, nochmals etwas Neues zu wagen. Mehr über sein neues Projekt will Moeri aktuell nicht verraten. Nur so viel: «Los geht es erst im neuen Jahr. Jetzt mache ich erst einmal eine Pause und nehme mir Zeit für jene Menschen, für die ich in den letzten Jahren zu wenig Zeit hatte.»

Sascha Moeri mit Keanu Reeves an einem Event von Carl F. Bucherer

Sascha Moeri (links) verlässt die Uhrenmarke Carl F. Bucherer: Im Bild mit Marken-Fan und Schauspieler Keanu Reeves (im hellen Anzug).

Quelle: Sascha Moeri / Instagram

Guido Zumbühl, Chef der Bucherer Gruppe, lobt Moeri in der Mitteilung zum Abschied über den grünen Klee: «Er war ein leidenschaftlicher Botschafter unserer Marke und ein Mensch, dessen Begeisterung ansteckend war. Er hat die Marke Carl F. Bucherer weltweit erfolgreich ausgebaut, den Bekanntheitsgrad und das Image der Marke nachhaltig gestärkt und dafür gesorgt, dass unser Produktportfolio für die Zukunft bestens aufgestellt ist. Wir danken Sascha Moeri für seinen überaus wertvollen Einsatz und seine Loyalität, wünschen ihm für die Zukunft nur das Beste und hoffen, dass seine nächsten Schritte ihm viel Freude und Erfüllung bringen.»

Carl F. Bucherer: In den letzten fünf Jahren fast kontinuierlich geschrumpft

Die nackten Zahlen, zumindest jene, welche Luxeconsult und Morgan Stanley zur Schweizer Uhrenbranche publizieren, sprechen allerdings eine andere Sprache (siehe Grafik unten). Demnach ist die Nischenmarke Carl F. Bucherer seit 2017 fast kontinuierlich geschrumpft und hat letztes Jahr noch einen Umsatz von 50 Millionen Franken erwirtschaftet und rund 20’000 Uhren verkauft. Sie kommt damit noch knapp unter die Top 50 der Schweizer Uhrenfirmen.

Die Schrumpfung erstaunt, zumal Carl F. Bucherer als Teil der Uhrenhandelsgruppe Bucherer privilegierten Zugang zum ausgebauten Distributionsnetz von Bucherer in Europa und in den USA hat sowie die Online-Verkaufskanäle nutzen kann. Ein profunder Kenner der Branche, der seinen Namen nicht genannt haben will, sagt denn auch: «Ich hätte von der Marke mehr erwartet.»

Nachfolger will die Marke auffrischen und cooler machen

Doch der Blick zurück zählt jetzt nur noch wenig. Bei Carl F. Bucherer beginnt ein neues Kapitel. Zwar übernimmt Moeris bisheriger Stellvertreter, Uwe Liebminger, nun nahtlos die Geschäfte, vorerst aber ad interim. Die Wahrscheinlichkeit allerdings, dass aus der interimistischen Aufgabe ein definitiver Job wird, ist hoch. Schliesslich hat Liebminger, früher bei IWC und Breitling tätig, in den letzten Monaten federführend an der Auffrischung und Modernisierung der Modellpalette gearbeitet. Liebminger sagt: «Ich freue mich sehr auf die neue Aufgabe mit dem fantastischen Team von Carl F. Bucherer.» Man dürfe, so Liebminger, in den kommenden Wochen und Monaten einiges von der Marke erwarten.