Omega war schon immer die Uhr der Helden: Die Speedmaster begleitete die Besatzung von Apollo 11 im Jahr 1969 auf den Mond, bei den Olympischen Spielen misst Omega seit 1932 Bestzeiten und Rekorde, John F. Kennedy trat mit seiner Slimline 1961 sein Amt als 35. Präsident der Vereinigten Staaten an, und am Handgelenk von James Bond erinnerte die Seamaster den legendären Spion bis zuletzt, dass die Zeit zu sterben noch nicht reif war. Es sind geschichtsträchtige Momente, mit denen man die Schweizer Uhrenmanufaktur verbindet – und Demonstrationen von Stärke, Mut und Furchtlosigkeit.
Stolze Geschichte von Omegas Frauenuhrmacherei
Oder eben: Männlichkeit. Obwohl die Reduktion der Uhr als Accessoire für nur eines der Geschlechter dem Schaffen der Schweizer Uhrmanufaktur in keiner Hinsicht gerecht wird. Jüngster Beweis: die Sonderausstellung «Her Time», die der stolzen Geschichte von Omegas Frauenuhrmacherei nachspürt. Die wandernde Präsentation, die bereits in mehreren Metropolen auf der ganzen Welt und zuletzt in Madrid Halt gemacht hat, rückt Modelle ins Scheinwerferlicht, die der männlichen Produktpalette in nichts nachstehen. Mit ihnen lässt Omega nicht nur ein Stück Modegeschichte Revue passieren, sondern erklärt das 20. Jahrhundert auch als prägende Ära für Frauenrechte und Gleichheit.
Mit der Idee, dass frau ihre eigene Armbanduhr trägt, musste man zunächst nämlich erst einmal komfortabel werden. Der Blick einer Dame auf den Zeitmesser wurde zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts weitgehend als Zeichen von Langeweile oder Desinteresse interpretiert. Omegas Antwort darauf mutet rückblickend fast ermächtigend an: In der 1930er-Jahren begann die Manufaktur, «verdeckte» Schmuckuhren zu produzieren, sogenannte Secret Watches, die das Zifferblatt raffiniert in opulenten Armbändern versteckten. Eine Tarnung, wenn auch eine todschicke. Die Voraussetzung für solche Kreationen waren delikate Uhrwerke, die auch auf kleinstem Raum reibungslos funktionierten. Eine Herausforderung, die Omega mit viel Savoir-faire und gewohnt präzisem Handwerk meisterte. Und die der Popularität der 1848 in La-Chaux-de-Fonds gegründeten Firma einen beträchtlichen Schub verlieh.
Im Einklang mit den Modebewegungen entwarf das Haus im Verlauf der Jahrzehnte immer wieder wegweisende Modelle. Und nicht wenige. Während der Roaring Twenties etwa, als die Art-déco-Bewegung, die geprägt war von satten Farben, ausgefallenen Formen und der gesellschaftlichen Neuentdeckung der weiblichen Freiheit, waren bereits 35 Prozent aller von Omega produzierten Uhren für Frauen. Die Omega Medicus, die «Medizineruhr», setzte 1937 neue Massstäbe unter Arbeitstätigen: Einfach zu bedienen und mit einem zentralen Sekundenzeiger erfüllte sie inbesondere die Bedürfnisse von berufstätigen Frauen – ohne an Eleganz einzubüssen. Im Jahr 1951 liess eine Anzeige des Schweizer Unternehmens verlauten: «Die Frau ist in allen Aspekten des Lebens genauso aktiv, sportlich und beschäftigt wie der Mann. Wie er braucht auch sie eine Präzisionsuhr.» Und die bahnbrechendste Innovation wurde 1955 mit dem Launch der Ladymatic gefeiert – der Sensationsuhr mit dem kleinsten Automatikkaliber der Welt.
Omegas Markenbotschafterinnen
Die darauffolgenden Jahrzehnte sahen die Zusammenarbeit mit gefragten Designerinnen und Markenbotschafterinnen. Frauen wie Cindy Crawford, Nicole Kidman oder Zoë Kravitz verkörpern den Esprit starker und eleganter Persönlichkeiten und gaben der Markenphilosophie ein Gesicht.
Diesen Sommer wurde die De Ville Mini Trésor lanciert. Sie ergänzt die gleichnamige Linie, ist aber mit einem kleineren Gehäuse von 26 Millimetern und wahlweise mit Einzel- oder Doppelarmband in drei verschiedenen Toile-de-Jouy-Designs ausgestattet. Sie sind angelehnt an Stoffdrucke, die im 18. Jahrhundert nahe Versailles entstanden sind. Und erinnern wieder – oder immer noch – an die gelungene Verschmelzung von Schmuck und Uhr in ihrer zartesten, femininsten Form.