Omega hat 2022 für die Schlagzeilen des Jahres gesorgt - nicht mit Uhren selbst, sondern mit dem grossen Zauber, der in der Speedmaster steckt, die auf dem Mond gewesen ist: Swatch x Omega, die 11-teilige Serie aus Uhr gewordenen Himmelskörpern namens Moonswatch für 250 Franken das Stück. Lanciert wurde die Kollektion Ende März, noch heute stehen die Leute vor den Swatch-Läden Schlange.
«Genial», klatschten die einen. «Fatal», schimpften die andern. Wer darin einen gelungenen Coup gesehen hat, hat inzwischen von den Zahlen Recht bekommen. Die Befürchtung, dass die Hochzeit der Luxusmarke mit der Billigmarke Omega geschadet hat, ist nicht eingetroffen, sondern das Gegenteil: Swatch-Group-Chef Nick Hayek liess sich damit zitieren, dass der Umsatz der Omega Speedmaster, die ein paar Tausend kostet, seit der Einführung der Moonswatch 50 Prozent gewachsen sei.
Diese Woche sind Swatch und Omega für die Kollaboration mit dem Nikkei Advertising Award Grand Prize, Japans führendem Werbepreis ausgezeichnet worden. Denn auch die drei weltweit geschalteteten Werbekampagnen im Vorfeld der Lancierung waren bahnbrechend.
Diese Woche lädt Omega als Omega nach und macht von sich Reden mit einem Kaliber, das bis dato noch keiner hinbekommen hat. Untermalt von Symphonikern, gebeamt auf Grossleinwand und geadelt von der Präsenz des legendären Olympioniken Michael Phelps wurde eine Weltpremiere lanciert. In der Walt Disney Hall in Los Angeles. Sie ist renommiert für ihre aussergewöhnlichen akustischen Qualitäten. Worauf das schliessen liess, ist dann auch eingetroffen: Klingende Zeitanzeige mit Hämmerchen und Tonfedern.
Weltpremiere: Chronograph und Minutenrepetition
Der Klang des Kalibers mit dem sperrigen Namen Co-Axial-Master-Chronometer-Kaliber 1932 ist hell und klar - und dick unterlegt mit Uhrmacherstolz.
Was die Bieler in Los Angeles vorgeführt haben, ist das weltweit erste Uhrwerk mit Chronographenfunktion und Minutenrepetition, die die verstrichene Zeit anschlagen kann, dank einem wie Omega es nennt «eigenem mechanischen Gehirn».
Schwesterliche Hilfe von Blancpain
Sechs Jahre sind verstrichen, seit die Idee geboren wurde. Die Kollegen der Schwester Blancpain haben geholfen. Entstanden ist das komplizierteste Kaliber, das Omega je gebaut hat und zwar von Grund auf neu oder wie es in der Pressemitteilung heisst: Es wurde «nicht durch Schichten, Verbasteln oder Aneinanderfügen neuer und alter Teile hergestellt, sondern durch die Verschmelzung beider Funktionen in einem einzigen Uhrwerk.»
Im Uhrwerk vereint sind die Minutenrepetition von Omega von 1892 und die Taschen-Chronographen, die bei Olympia 1932 in Los Angeles zur Zeitmessung im Einsatz waren. Für diese Kombi gab es einige Hürden zu nehmen. Unter anderem muss das neue Kaliber mit einer Frequenz von 5 Hz laufen (üblich sind bei Omega zwischn 3 und 4 Hz), um eine Zehntelssekunde anzeigen zu können, wie 1932 die Taschen-Chronographen an Olympia. Eine erwähnenswerte Nebenerscheinung zum innovativen Kaliber: 17 Patente hat Omega für die Chrono Chime angemeldet.
Mit dem neuen Kaliber gibt es zwei neue Omegas. Preise gibt es nur auf Anfrage.
Erstens die nummerierte Olympic 1932 Chrono Chime, 45-mm-Gehäuse aus 18k-Sedna-Gold. Diese Rotgoldlegierung ist nach dem Planetoiden Sedna benannt, der als einer der rötesten unseres Sonnensystems beschrieben ist. Es hat die gleichen Eigenschaften wie andere 18-K-Goldarten. Kupfer uns Palladium sorgen in der Komposition für Farbechtheit und Stabilität. Sedna-Gold wird von Omega seit 2012 verwendet. Die nummerierte Edlevariante der Luxusuhr ist zudem dekoriert mit viel altem Savoir-Faire, darunter Grand-Feu-Email und Guilloche. Geliefert wird sie in einer Box aus Nussbaumholz, mit Lederarmband sowie zwei Lederkordeln, damit sie als Stoppuhr um den Hals getragen werden kann.
Zweitens eine Speedmaster Chrono Chime ganz aus 18K-Sedna-Gold, 326 Gramm schwer. Sie ist ein Brummer mit 45 mm Durchmesser, perfekt für ein Handgelenk wie das von Botschafter Phelps. Das Zifferblatt ist aus blauem Aventurin und Grand-Feu-Email. Das Kaliber ist COSC-zertifiziert.