Die Uhr, welche die Marke Hamilton Watch Company am 3. Januar 1957 im New Yorker Savoy Plaza Hotel der Weltöffentlichkeit präsentierte, war eine Sensation – und zwar äusserlich wie innerlich.
Äusserlich, wegen ihres ausgefallenen Designs. Das auf einem Dreieck aufbauende Gehäuse hatte Stardesigner Richard Arbib gestaltet, jener Mann also, der auch für den Autobauer General Motors arbeitete und für das Heckflossen-Design amerikanischer Strassenkreuzer stand. Die asymmetrisch schwungvolle und futuristsische Form der Uhr sollte klarmachen, dass sie technisch neue Zeiten einläuten wollte.
Tatsächlich hatte es die Uhr auch innerlich in sich: Sie war die erste elektrische, batteriebetriebene Armbanduhr der Welt. Und mithin ein Vorbote der Quarzuhr, die bald die Uhrenwelt gehörig durcheinander schütteln würde. Eine Zackenlinie, dem Symbol für Elektrizität nachempfunden, unterstrich neben dem Schriftzug «Electric» den Glauben an eine bessere Zukunft.
Endgültig zur Legende machte allerdings Elvis Presley die Uhr. Der «King of Rock ’n’ Roll» gilt als grosser Fan des Modells – er trug sie zum Beispiel im Film «Blue Hawaii» von 1961. In einer Szene wird das spezielle Stück in leinwandfüllender Nahaufnahme gezeigt. Ein anderes Modell, welches Elvis sich 1965 selber zu Weihnachten schenkte, wurde 1999 in Graceland versteigert. Es liegt heute im Museum von Hamilton – mitsamt der Originalrechnung.
An den Elvis-Hit «Blue Suede Shoes» von 1956 will jetzt das neuste, eben präsentierte Ventura-Modell von Hamilton erinnern. Die Marke gehört schon längst zur Swatch-Group und hat die Ventura stets weiter gepflegt. Die neuen Modelle haben zwar ein Quarzwerk, die charakteristische Form und die Zackenlinie über das Zifferblatt sind aber geblieben. Die Uhr – 32,3 Millimeter breit und 50,3 Millimeter hoch – gibt es in verschiedenen Ausführungen, der Preis beträgt jeweils 880 oder 895 Franken. Eine Chronographen-Version (ohne Zackenlinie auf dem Zifferblatt) gibt es für 995 Franken.
Historisch, dies nebenbei, lag die ganz grosse Herausforderungen in der Miniaturisierung der Batterie. Denn damals gab es einfach keine wirklich kleinen Batterien, die den enormen Anforderungen genügten – und die Uhr mindestens ein Jahr laufen lassen konnten.