Tennisprofi Stan Wawrinka (39), Rang 83 in der Weltrangliste, sagte schon vor zwei Jahren, er denke seit ein paar Jahren ans Aufhören. Nun stellt er Weichen: Er wird Investor bei der Nidauer Uhrenmarke Norqain, die Ben Küffer, früher bei Breitling, 2018 gründete. Mit im Boot: NHL-Legende Mark Streit als Teilhaber und Türöffner. Dieser etablierte Norqain mit seinen Connections in der höchsten nordamerikanischen Eishockeyliga – und rekrutierte den Berner Roman Josi, Captain der Nashville Predators, als Botschafter und Investor.
Nun soll «Stan the Man» für Norqain die Tenniswelt abgrasen. Die Uhr dazu wurde im Herbst 2022 lanciert: Angefeuert von Jean-Claude Biver (74), einem der führenden Köpfe der Uhrenindustrie, hat Küffer investiert und mit lokalen Partnern Material für eine Uhr entwickelt, die nur gerade 78 Gramm wiegt und Schläge von bis zu 5000 G einstecken kann. Sie heisst Wild One, kostet 5250 Franken und spielt gemäss Küffer bereits ein Drittel des Umsatzes ein. Via Wawrinka sorgte das Modell auf Social Media jüngst für Furore – türkisblau, getragen von Hollywoodstar und Uhren-Geak Mark Wahlberg. Dieser hatte die Uhr am Handgelenk des tennisspielenden Wawrinka gespottet, ihn nach dem Match angerufen und sich die Uhr besorgt. Vor rund einem Monat trat er damit in der «Late Show» von Stephen Colbert auf. Es hagelte Bestellungen, laut Küffer gingen 100 Orders ein, noch während die Sendung lief. Wawrinkas Einstieg bei der Nidauer Marke ist ein strategischer Move. Geld braucht Küffer nämlich nicht. Er ist dank Family & Friends finanziell gut gepolstert. Was er braucht, ist Wachstum.
Zwei Wochen vor der Watches and Wonders, an der die Uhrenmarke Norqain erstmals teilnimmt, zeigen die Nidauer bereits erste Neuheiten – woraus man schliessen darf, dass sie noch das eine und andere für die Messe selbst in Petto haben.
Die neuen Modelle sind aufgefrischte Versionen eines ihres Klassikers, der Freedom 60 Chrono. Die 40-mm-Sportuhr gibt es nun auch mit Zifferblättern in himmelblau, pfirsichgelb und pistaziengrün. Getragen werden sie entweder mit Stahlband, mit einem schwarzen Perlon-Rubber-Band oder mit einem Kunstfaserband, das aus rezykliertem Plastikabfall in den Farben grau und elfenbein.
Im Innern der Uhren arbeitet das Kaliber N19, ein Automatikwerk mit Chronometer- und Datumsanzeige. Die Zeitmesser mit dem pistache- und himmelblauen Zifferblatt kosten 4150 Franken, der pfirsichfarbene (auf 300 Stück limitiert) 4250 Franken.