Blancpain bietet die Fifty Fathoms in dieser Form seit 2007 an und damit auch das zeitgleich eingeführte Kaliber 1315 mit fünf Tagen Gangreserve und Siliziumspirale. Wem die 45 Millimeter Durchmesser bislang etwas zu imposant waren, der konnte in der Vergangenheit mit Sonderversionen wie der «Barakuda», der «No Rad» oder der «MIL-SPEC» zwar auf ein 40,3-Millimeter-Gehäuse ausweichen, musste dann aber auf das moderne Manufakturwerk verzichten. Und vor allem schnell sein: Limitierte Fifty Fathoms sind bei Sammlern populär und stets schnell ausverkauft.
Mit der 2024 vorgestellten Ref. 5010 bietet die Schweizer Uhrenmarke in mehrfacher Sicht einen Mittelweg: Sie stellt das Maximum (oder je nach Betrachtungsweise Minimum) dar, um das 30,6 Millimeter grosse Kaliber 1315 bis 300 Meter trocken zu halten; sie ist näher an den Proportionen des Ur-Modells aus den 1950er-Jahren – und sie dürfte insgesamt etwas einfacher im Alltag zu tragen sein. Dass die Konzernschwestern Blancpain und Swatch für die «Scuba Fifty Fathoms»-Collab genau dieses Modell auserkoren haben, ist daher keine Überraschung.
Blancpain bietet die Fifty Fathoms Automatique aktuell in zwei Gehäusematerialien an: in Titan oder Rotgold, beide wahlweise mit blauem oder schwarzem Zifferblatt mit Sonnenschliff und aufgesetzten Indexen. Das schwarze Zifferblatt ist dabei etwas zurückhaltender, während das blaue besonders bei Tageslicht hervorsticht. Bei den Bändern stehen ein massives Titanband, ein NATO-Durchzugsband, Segeltuch oder ein «Tropic»-Kautschukband zur Wahl. Die Preise reichen von 15’300 bis 31’600 Franken.
Wie die grosse Schwester in Edelstahl verfügt auch die jüngste Umsetzung der Fifty Fathoms als Besonderheit über eine einseitig rastende Lünette mit einer Saphirglaseinlage, demselben Material wie fürs Deck- und Sichtglas. Apropos Sichtglas: Für das hier sichtbare Werk hat Blancpain eine NAC-beschichtete Schwungmasse aus 18-Karat-Rotgold gewählt, deren Design vom Rotor des historischen Modells von 1953 inspiriert ist. Wie gewohnt ist die Krone bei 3 Uhr verschraubt (und aufgrund des Durchmessers lobenswert griffig).
Das Titan-Modell Ref. 5010 12B40 O64B zeichnet sich laut Blancpain zudem «durch seine hohe Kratzfestigkeit und Korrosionsbeständigkeit sowie seine antiallergischen Eigenschaften» aus. Beides konnte letzte Woche auf einem knapp einstündigen Tauchgang in der philippinischen Provinz Palawan nicht wirklich ausgiebig getestet werden, die warmen Wassertemperaturen vermochten das «Tropic»-Band nicht herauszufordern, die Uhr konnte ganz normal auf der Haut getragen werden. Dennoch hat der Praxistest belegt, dass die über Wasser sportlich-elegant wirkende Uhr ursprünglich als Toolwatch für eine ehemals sehr exotische Sportart entwickelt worden war. Die Lünette ist griffig, die Leuchtmasse grosszügig verteilt und die Uhr insgesamt bequem zu tragen. Dazu kommen optisch und funktional überzeugende Details wie die passende Riffelung an Krone und Drehring, die aufwendige Verarbeitung von Zifferblatt und Zeigern und ein Design, das seit seiner Einführung in den Fünfzigerjahren noch nie so ausgewogen war wie in der aktuellen 5010.