Thomas Baillod ist in der Uhrenbranche ein Aufwiegler. Er hat 2019 in Neuchâtel seine eigene Uhrenmarke Baillod (gesprochen Bajo, geschrieben BA1110D) gegründet. Er tat es nicht der Uhr wegen, sondern als Praxistest für eine Idee, die er im Kopf hatte und die ihm niemand abkaufen wollte: Ihm schwebte vor, Uhren herzustellen und möglichst alle Kosten, die über die reinen Herstellungskosten hinausreichen, zu kappen. Seine Businessidee hat er uns in einem Interview ausführlich erklärt. Sie mündet in Swiss-made-Uhren, die viel mehr kosten würden, wären sie keine Baillods, sondern Produkte von herkömmlich tickenden Uhrenherstellern, darunter zum Beispiel ein Tourbillon für 5500 Franken (by the way das gleiche Tourbillon, das Präsident Donald Trump in seinen 100’000-Franken-Uhren verbauen liess).
Nun setzt der umtriebige Unternehmer eine weitere bedeutsame Wegmarke und legt seinen ersten zertifizierten Chronometer vor. Das Siegel für hohe Präzision, –4/+6 Sekunden pro Tag, hat das Observatoire Chronométrique de Genève ausgestellt. Das Modell ist Baillods Chapter 7 und kommt in vier verschiedenen Zifferblattfarben heraus: Schwarz, Blau, Grün und Hellblau. Das 40-Millimeter-Gehäuse ist aus Edelstahl, das Band wahlweise aus Kautschuk oder Edelstahl. Die Lünette ist facettiert, das Zifferblatt mit Sonnenschliff und asymmetrischem Guilloché-Muster verziert und von einem Datumsfenster bei 3 Uhr durchbrochen. Im Innern arbeitet das Kaliber 024 von Soprod. Der Werkebauer mit Sitz in Tramelan ist eine Tochter der Festina Group.
Die «Chapter 7» ist qualitativ hoch solid, ihr Preis bemerkenswert: Mit Kautschukband kostet sie 760, mit Edelstahlarmband 820 Franken.
BA111OD Chapter 7
Gehäuse: 40 mm, Edelstahl
Werk: Soprod P024, Chronometer-zertifiziert
Gangreserve: 38 h
Preis: 760 bzw. 820 Fr.