Heute werden Impfungen gegen Covid-19 in den Muskel injiziert. Das ist aber nicht dort, wo das Virus in den Körper eindringt. Daher setzen neue Forschungen auf eine Applikation als Nasenspray und erhoffen sich davon einen doppelten Vorteil: einen verstärkten Immunschutz, weil das Virus schon an der Eintrittsstelle abgefangen wird, sowie eine leichte und schmerzfreie Anwendung. Bereits mit den klinischen Versuchen begonnen hat das US-Unternehmen Codagenix.

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Nun erwächst den bestehenden Impfstoffherstellern ernst zu nehmende Konkurrenz aus der Schweiz: Der Basler Impfstoffentwickler RocketVax berichtete Mitte Juni von ermutigenden Ergebnissen in der vorklinischen Phase. Der Lebendimpfstoff RVX-sCPD9 zeigt im Tierversuch die erhoffte starke Wirkung.

Nicht nur überlebten alle 20 Hamster, die der Delta-Variante des Virus ausgesetzt wurden, sie wurden auch nicht krank oder geschwächt, im Gegensatz zu den Hamstern, die in den Vergleichsgruppen mit mRNA- (wie etwa von Biontech/Pfizer) oder Adenovirus-Impfstoffen (wie von Astra Zeneca) geimpft worden waren. Die mit RVX-sCPD9 geimpften Tiere hatten etwa keinen Gewichtsverlust, sagt RocketVax-CEO Vladimir Cmiljanovic, «unsere Tiere waren komplett gesund die ganze Zeit».

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RocketVax hat ihre bereits heute grosse Plattform von wissenschaftlichen Partnern erweitert, unter anderem sind die Top-Forscher Jakob Trimpert und Dusan Kunec von der Freien Universität Berlin an Bord, unter deren Leitung die neue Studie entstanden ist. Dabei zeigte der RVX-sCPD9-Impfstoff eine starke Immunantwort in Form der Produktion von T-Zellen, unter anderem als einziger auch bei den T-Memory-Zellen.

Cmiljanovic geht davon aus, dass der RocketVax-Impfstoff gegen eine deutlich grössere Menge von Virusvarianten wirksam sein wird als die Impfstoffe der ersten Generation. Nicht nur die einfache Applikation über die Nase sei zudem ein grosser Vorteil gegenüber bestehenden Impfstoffen, sondern auch die Handhabung sei einfacher, so Cmiljanovic, denn der RocketVax-Impfstoff ist viel weniger temperaturanfällig: «Unser Impfstoff ist auch bei höheren Temperaturen stabil.» Bereits im nächsten Jahr soll mit den klinischen Tests gestartet werden.