Wer den Startschuss zum Showdown zwischen der Grossbank und den Behörden gab, bleibt offen für Interpretationen. War es die schneidige Replik von UBS-Chef Sergio Ermotti («eine Provokation») an einem Forum Ende Januar? Der PUK-Bericht zum CS-Aus vor Weihnachten mit seinem angeschwollenen Unmutspegel gegen böse Banker? Die harsche Haltung des Finma-Sheriffs Stefan Walter («Wir haben kein Mandat für die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes»)?

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Bei genauer Betrachtung ist die Sachlage jedoch weniger umstritten: Es war ein Satz der Finanzministerin, der die Debatte um die UBS-Regulierung zu einem Duell zwischen der staatlichen Dreifaltigkeit Finanzdepartement, Nationalbank und Finma und der letzten Schweizer Grossbank hochschaukelte. Am 10. April letzten Jahres hatte Karin Keller-Sutter den zweijährlichen Bericht des Bundesrats zur Bankenstabilität vorgelegt, doch das Echo zu den 22 Massnahmen war verhalten: Zu zahm, zu bankennah – eine Einschätzung, die so gar nicht korrespondierte mit dem Selbstbild der starken Frau im Bundesrat, die die CS-Krise so heldinnenhaft gemeistert hatte. Ihr spärlich geschätzter SVP-Vorgänger Ueli Maurer galt eher als Fan denn als Kontrolleur der Banken, und von ihm wollte sie sich maximal distanzieren. Der Vorwurf der Bankennähe war ein Stich.