Ein Bild sagt eben doch nicht immer mehr als Worte – schon gar nicht mehr als tausend. Jens Fehlinger, erst 44 Jahre alt und seit einem halben Jahr CEO der Swiss, lächelt von seinem offiziellen Firmenfoto herab wie Schwiegermamas Liebling mit frisch polierter Zahnreihe. Doch sitzt man ihm dann gegenüber, verzieht sich das optisch Jugendliche bald hinter eine Ladung Selbstbewusstsein und geschliffene Rhetorik – hörbar gestählt in Präsentationen vor karrierehungrigen Managerkollegen, die lieber selbst vor der Front stünden und erwartungsvoll jedem Lapsus entgegenwittern.
Fehlinger lässt keine Zweifel erkennen, dass er am richtigen Platz ist – Chef von fast 10'000 Mitarbeitern mit Umsatz- und Ergebnisverantwortung, Gewinnmaschine für den Weltkonzern Lufthansa. Als er von seiner Ernennung erfahren habe, sei er «nicht unbedingt überrascht, aber erfreut» gewesen, sagt er lapidar. Diverse Insider hatten auf andere Namen gesetzt und waren durchaus überrascht. Doch Konzernlenker Carsten Spohrs Wege sind unergründlich, selbst für Topleute der Lufthansa. Und der Swiss-Verwaltungsrat nickt ohnehin nur ab.