Es endete mit grosser Symbolik: 260 Maschinen und mit ihnen rund 19'000 Passagiere blieben am 2. Oktober 2001 am Boden. 17 Milliarden Franken vernichtet, Tausende Jobs verloren. Der Bankrott der Swissair hielt das Land jahrelang in Atem. Journalisten, Ermittler und Zivilkläger zerrten jedes Detail der traurigen Firmenhistorie ans Licht, Dokumentar- und Spielfilme zum Ende dieses nationalen Heiligtums wurden gedreht und unzählige Bücher verfasst. Das öffentliche Verdikt lautete: Der versagenden Konzernleitung gebühre eine hohe Strafe. Das Gericht kam zu einem anderen Schluss: Freispruch für alle 19 Manager – und Katerstimmung bei der Schweizer Bevölkerung. Selbst die Angeklagten hatten nicht mit diesem Ausgang gerechnet.

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Nationale Empörung und spektakuläre Wirtschaftsprozesse gehen oft Hand in Hand. Denn die Urteile dieser Dramen mit prominenten Figuren auf der Anklagebank geben immer wieder zu reden. So liest man, dass der Basler Financier Dieter Behring – er rühmte sich, den «genetischen Code des Börsenhandels» geknackt zu haben – mit seinem Schneeballsystem Tausende von Privatanlegern um 1,2 Milliarden Franken erleichterte. Aber nicht einen Tag seiner Freiheitsstrafe sass er ab. Das Gleiche bei Rolf Erb, der seine Erb-Gruppe in die zweitgrösste Pleite der Schweizer Wirtschaftsgeschichte trieb, weil er sich mit Devisengeschäften hoffnungslos verspekuliert hatte.