Astro Teller, Sie versuchen bei X, die bedeutendsten Probleme der Menschheit zu lösen, ausgestattet mit den beinahe unendlichen Finanzmitteln der Google-Mutter Alphabet. Ihr Job ist es also, im grössten Sandkasten der Welt zu spielen?

Nun, wir versuchen, sehr verspielt zu sein – sehen Sie, wie ich heute gekleidet bin –, aber wir nehmen das, was wir tun, auch sehr ernst. Unsere Verspieltheit täuscht über die Tatsache hinweg, dass wir systematisieren, was wir tun. Wir forschen nicht wahllos, sondern versuchen, potenziell weltverändernde, wirklich positive Innovationen so effizient wie möglich zu finden und das Risiko von Fehlschlägen zu minimieren.

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Wie wählen Sie die Projekte aus, an denen Sie und Ihre Teams arbeiten?

Im letzten Jahrzehnt haben wir mehr als tausend Ideen ausprobiert. Sie gehen alle durch einen Trichter: Wenn Sie bei uns arbeiten und einen Vorschlag machen, der vernünftig klingt und wahrscheinlich funktionieren wird – nein, kein Interesse. Wenn Sie einen Vorschlag machen, der sich wirklich verrückt anhört, aber es nicht klar ist, dass er im Erfolgsfall wirklich gut für die Welt wäre – kein Interesse. Wenn Sie einen Vorschlag machen, der wirklich kühn klingt, im Erfolgsfall eindeutig gut für die Welt wäre, der aber einfach auf einem Glauben basiert und es keine offensichtliche Möglichkeit gibt, die Hypothese zu testen, der also deshalb sehr viel Geld und Zeit kosten würde – kein Interesse. Wenn Ihr Vorschlag aber all diese Tests besteht, kommt er durch den Trichter: Er ist kühn. Er wird wirklich gut für die Welt sein. Es gibt eine technologische Möglichkeit, und sei sie noch so schwierig, mit der wir die Theorie testen können: Glückwunsch, Sie haben eine Moonshot-Story, eine Mondlandungs-Hypothese, gefunden. Grossartig, jetzt können wir loslegen!