Monika Walser, Chefin und Teilhaberin von de Sede in Klingnau im Aargau, zählt sich zu den Menschen, für die das Glas jeweils halb voll ist. Und sie sagt von sich, sie werde desto ruhiger, je hektischer es um sie herum zugehe. Beide Eigenschaften waren vergangenen Frühling Gold wert. Als es losging mit Corona, hat sie die Produktion für zwei Monate geschlossen und ihre 90 Handwerker in Kurzarbeit geschickt, «nicht weil es an Aufträgen gefehlt hätte oder an einem durchgängigen Sicherheitskonzept», sagt Walser, «sondern weil die Zulieferer aus Norditalien nicht liefern konnten». Kam dazu, dass die Grenzgänger aus Deutschland für die 20 Kilometer Arbeitsweg wegen des Staus am Zoll drei Stunden brauchten.
Sie selbst hat in der Zeit «mehr gearbeitet als je zuvor, wir sind weltweit tätig, und China machte wieder auf, als wir in den Lockdown gingen». Ihre Hauptaufgabe: reden. Hier die Bestellungen, die nicht rechtzeitig fertiggestellt werden konnten. Dort die Mitarbeiter, die verunsichert waren und nachvollziehbar Angst hatten.