Die Schweizer Börse SIX hat am heutigen Montag mit Blackstone Resources weiteren Zuwachs erhalten. Der Börsengang des Rohstoffunternehmens ist unaufgeregt über die Bühne gegangen und der Markt bewertet die Papiere so wie das Unternehmen selbst. Das Interesse an den Aktien hält sich allerdings in Grenzen. Bislang wurden nur wenige Titel gehandelt.

Blackstone Resources startete mit einer Erstnotierung von 13,50 Franken je Aktie in das Börsenabenteuer, am Vormittag fiel der Kurs leicht unter dieses Niveau. Das Handelsvolumen ist gering: Bislang wurden lediglich 1'700 Papiere mit dem Tickersymbol «BLS» gehandelt. Insgesamt hat Blackstone Resources 42,7 Millionen Aktien an der SIX kotiert. Dabei soll der Free Float beziehungsweise der Streubesitz bei rund einem Viertel liegen. Die Marktkapitalisierung beläuft sich zum aktuellen Kurs auf gut 576 Millionen Franken.

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Blackstone will Bekanntheit steigern

Das Ziel des Börsengang sei es, durch den Börsengang die Bekanntheit zu steigern, die Aktionärsbasis zu erweitern und in Zukunft Mittel für weitere Zukäufe aufnehmen zu können, teilte das Unternehmen vergangene Woche mit. Das von Firmenchef und Verwaltungsratspräsident Ulrich Ernst geführte Unternehmen wurde im Jahr 1995 gegründet. Im Geschäftsjahr 2017 erzielte Blackstone Resources einen Gewinn in Höhe von 3,8 Millionen Franken.

Die Firma hat ihren Sitz in Baar und ist im Rohstoffsektor sowohl im Handel aus auch in der Produktion tätig. Sie baut, entwickelt und leitet Produktionsanlagen in Peru, Kolumbien, Kanada, Norwegen und in der Mongolei. Dabei konzentriere man sich auf die Produktion von Gold und Silber und insbesondere für die von Batterieherstellern nachgefragten Metalle Kobalt, Mangan, Molybdän, Lithium, Grafit, Kupfer und Nickel.

Präsenz im Baterriemarkt ausbauen

Die Gruppe verfolge das Ziel, über den Ausbau in die Entwicklung von Projekten, für den Aktionär Wert zu schaffen. So sollen künftig weitere Gelder in bereits existierende Explorationen und den Erwerb von Lizenzrechten für den Rohstoffhandel fliessen. Vor allem am Batterienmarkt will die Gruppe ihre Präsenz ausbauen. Mit dem weltweit zu erwartenden Wachstum in der Produktion und dem Verkauf von Elektromobilen werde der Batterienmetallmarkt einen Boom erleben, ist man bei Blackstone Resources überzeugt.

Für den Börsengang gab es einen Referenzpreis statt eines klassischen Ausgabepreises, weil ein eher seltenes Vorgehen ohne Kapitalerhöhung gewählt wurde. Der im Auftrag der Firma von unabhängigen Experten berechnete Referenzpreis lag wie der Ausgabepreis bei 13,50 Franken. Die Firma macht die Publikumsöffnung nicht, um unmittelbar an neues Geld zu kommen, sie will ihre Bekanntheit steigern und sich Handlungsspielraum etwa für Zukäufe verschaffen. Eine Kapitalaufnahme zu einem späteren Zeitpunkt sei aber durchaus möglich, hielt Blackstone Resources im Vorfeld fest.

Blackstone Resources ist der erste von zwei Börsengängen an der Schweizer Börse in dieser Woche und bereits der achte im laufenden Jahr. Am Freitag folgt das Genfer Biotechunternehmen Obseva, das nebst der Kotierung an der US-Technologiebörse Nasdaq eine Zweitkotierung an der SIX anstrebt. Obseva will gut 45 Millionen Aktien kotieren lassen. Der Ausgabepreis wird anhand des Schlusspreises der Aktie an der Nasdaq vom Donnerstag festgelegt.

Zudem war geplant, dass mit GrazianoFairfield, der Getriebesparte von Oerlikon, am Mittwoch ein weiteres Unternehmen den Gang an die Schweizer Börse wagt. Oerlikon hat den Börsengang verschoben. Begründet wurde dieser Schritt mit der aktuellen Unsicherheit an den Finanzmärkten. Die Kotierung des Segments Drive Systems werde aber zu einem späteren Zeitpunkt in einem verbesserten Marktumfeld wieder aufgenommen, versprach Oerlikon. Wann genau das der Fall sein wird, liess der Konzern offen.

(sda/awp/me)