Nun kann man also bei Digitec/Galaxus mit Bitcoin und anderen Kryptowährungen bezahlen. Der Onlinehändler der Migros übernimmt damit eine Pionierrolle im Schweizer Detailhandel. Und man könnte meinen, es gäbe kein besseres Timing.

Samsungs neues Flagschiff S10 hat eine digitale Geldbörse für Kryptowährungen fix eingebaut. HTC geht ebenfalls mit einem Kryptohandy an den Start. Und an den über 1000 Billet-Automaten der SBB kann man schon länger Bitcoin kaufen. Die Welle rollt an.

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Gebühren sind zu hoch

Könnte man meinen. Doch die Realität dürfte noch länger eine andere sein. In Ländern wie der Schweiz mit einer guten Währung besteht für die Kunden fernab von Spekulationszwecken wirklich noch kein Bedarf, Bitcoin oder Ether oder was auch immer zu kaufen. Die Kurse der Coins sind volatil, die Gebühren hoch. Kurz: Man zahlt drauf.

Auch in nächster Zukunft braucht es eine gehörige Portion Technikversessenheit, um mit digitalen Wallets, Backups und ungewohnten Bezahlvorgängen zurecht zu kommen. Und wie sonst nirgends schlagen sich Fehler sofort und brutal im Kontostand nieder. Wer seine Zugangscodes verliert (den private key), sieht seine Bitcoins nie wieder. Trivial ist das alles noch lange nicht. Die meisten Leute hierzulande wollen gar nicht «ihre eigene Bank sein», wie ein weit verbreiteter Slogan der Kryptobewegung propagiert.

Grosses Potenzial

Digitec ist mit seinem Angebot immer noch sehr früh dran. Vielleicht entsteht in den nächsten Jahren tatsächlich ein neues Transaktionssystem, das effizienter, günstiger und mehr Möglichkeiten bietet als das heutige. Und es gibt gute Gründe für die Ansicht, dereinst könne sich wirklich eine neue Internetwährung und eine neue Art etablieren, wie wir mit Wertsachen digital umgehen. Das wird aber noch nicht 2019 sein.