Kürzlich hat Sony sein neues Headset für Virtual Reality (VR) lanciert: Die Playstation VR soll dem Geschäft mit der virtuellen Realität einen kräftigen Schwung geben. Wir haben die VR-Brille ausprobiert und mit dem verglichen, was bisher in Sachen VR auf dem Markt ist.
Wie klappt es mit der Installation?
Für ungeübte Playstation-Nutzer kann es eine Weile dauern, bis das gesamte System aufgebaut ist: Da kommen schnell 30 Minuten zusammen. Ausserdem brauchen diverse Software-Updates zusätzlich Zeit. Es sind mehrere Geräte, die miteinander verbunden werden: Da ist zum einen die Playstation 4, die an ein Fernsehgerät angeschlossen wird. Hinzu kommt mindestens ein Controller oder zwei Move Controller. Dann die eigentliche VR-Brille: Sie hat ein separates Steuerungsgerät, das anzuschliessen ist. Ausserdem braucht es eine Kamera, die die Bewegungen des Brillennutzers erkennt. Das alles führt schnell zu einem Kabelsalat. Immerhin: Sony liefert eine sehr gute und verständliche Bedienungsanleitung in Papierform, sodass die Installation auch für Ungeübte gut zu erledigen ist. Die Kabel sind nummeriert, eigentlich kann nicht viel schief gehen. Bei der Sony-VR-Brille wird also kein Smartphone in ein Gehäuse eingelegt wie etwa bei der Samsung Gear VR und der neuen Google-Brille Daydream (Verkaufsstart in der Schweiz noch unbekannt). Andere VR-Brillen, wie die Oculus Rift und HTC Vive, sind ebenfalls per Kabel mit einem Computer verbunden.
Wie ist das Handling?
Wer die Brille aufsetzt, kann sie relativ einfach der Kopfform anpassen. Es gibt zwei Verstellmöglichkeiten: einmal, wie das Headset auf dem Kopf sitzen soll. Und zweitens, wie nah die Brille vor den Augen platziert werden soll. Beim Anprobieren kann es sein, dass der Nutzer von unten etwas Lichteinfall in die Brille hat. Das nervt natürlich und schmälert das VR-Erlebnis, doch wer mit der Brille nach einiger Zeit etwas Übung hat und sie gut anpasst, kann diesen Effekt vermeiden. Die Brille lässt sich relativ bequem tragen, sie ist nicht übermässig schwer. Auch fängt der Nutzer nicht sofort an zu schwitzen. Wer das Gerät aber über einen längeren Zeitraum benutzt - also 30, 60 Minuten oder noch länger - der kann eine Pause vertragen. Ohnehin ist es nicht ungewöhnlich, dass manchen Menschen beim Tragen einer VR-Brille übel wird. In unserem Test mit der Sony VR-Brille ist es dazu aber nicht gekommen. Was den Ton angeht: Der ist abhängig von der Kopfbewegung des Nutzers zu hören. Soll heissen: Kommt die Action von links, kommt auch der Ton von links. So ensteht ein echtes Raumgefühl.
Wie ist das VR-Angebot?
Nicht alle Playstation-Angebote sind auch VR-kompatibel. Es kommen immer mehr VR-Spiele hinzu. Mit dieser Brille lassen sich allerdings auch Videos und Bilder im 360-Grad-Modus betrachten.
Was kostet das alles?
Die Sony VR-Brille kostet zwischen 450 und 500 Franken. Hinzu kommt die Playstation-Konsole mit rund 400 Franken. Für die Kamera sind weitere 80 Franken nötig. Sonys Move-Controller kosten rund 90 Franken.
Was sind die Stärken der Brille?
Die Sony-VR-Bille lässt sich angenehm tragen, die Verstellmöglichkeiten des Headsets sind gut und man schwitzt nicht zu stark. Von Vorteil ist auch, dass man alles, was der Nutzer auf der VR-Brille sieht, zeitgleich auf dem TV-Bildschirm betrachten kann.
Was sind die Schwächen der Brille?
Was die Bildqualität angeht, ist die VR-Brille für Videospiele gut und ausreichend. Andere VR-Brillen liefern in Sachen Bildqualität allerdings bessere Resultate. Ein Nachteil ist ebenso, dass die Kamera zusätzlich gekauft werden muss. Ohne sie funktioniert die Brille nicht.
Unser Fazit:
Die Brille ist ein guter Einstieg in die VR-Welt. Sie ist allerdings in erster Linie für Fans der Playstation, also fürs Spielen und fürs Entertainment gedacht. VR ist trendy und es gibt immer mehr Brillen, mit denen sich die Nutzer in eine virtuelle Welt katapultieren können. Verglichen mit den simplen VR-Lösungen aus Pappschachteln und einer Luxus-Lösung wie Geräten von HTC liegt die Sony-VR-Brille technisch und preislich im Mittelfeld. Was die Displayauflösung angeht, kann die Sony-Brille nicht mit Angeboten wie Oculus Rift (ca. 800 Franken) und HTC Vive (rund 900 Franken) mithalten, allerdings sind diese Brillen auch deutlich teurer und brauchen zusätzlich leistungsstarke Computer, die weitere Kosten verursachen.