Von Ökonomen wird erwartet, dass sie eher an die Evolution denn an die Schöpfungsgeschichte glauben – sogar an christlichen Feiertagen. Denn rein theoretisch und empirisch gesehen spräche ja alles für die Evolution. Aus ökonomischer Sicht ist das aber falsch.

Falls es einen Gott gibt, der die Welt und die Menschen erschaffen hat, hat er wohl antizipiert, dass seine Menschen nach Gott und ihrer Herkunft suchen. Wenn sie aber einen klaren Beleg für die Existenz Gottes fänden und erkennten, wer er ist und wie er handelt, würden manche Menschen seine Güte ausbeuten und andere in Gottesfürchtigkeit erstarren. Ein Gott, der das nicht wollte, musste die Welt so schaffen, dass die Menschen niemals herausfinden können, ob es ihn gibt und wie er reagiert. Dazu musste er wichtige Elemente der Welt so konstruieren, dass sie seine Existenz verschleiern und den Menschen eine falsche Herkunft vorgaukeln wie etwa, dass sie durch Evolution entstanden sind. Dazu musste Gott unter anderem überall Fossilien verstecken, sodass die Menschen umso stärker an die Evolution glauben, je mehr sie darüber forschen.
 
In einer gottgeschaffenen Welt können die Menschen deshalb nicht herausfinden, ob es Gott wirklich gibt. Folglich sind Streitereien darüber, ob die heutige Lebenswelt durch Schöpfung oder Evolution entstanden ist, absurd. Alle Anzeichen für die Existenz der Evolution sind keine Evidenz gegen die Existenz eines Schöpfers, sondern vielleicht gerade Zeichen seiner grossen Schöpfungskraft. Zugleich ist der Glaube an die Evolution nicht gottesverachtend, sondern vielleicht genau das, was Gott wollte.

Partner-Inhalte