Jedes Jahr werden im Herbst die Prämien in der Grundversicherung – meistens leider nach oben – angepasst. Bevor Sie Ihre Kasse wechseln, sollten Sie die folgenden Tipps lesen.

1. Sparpotenzial analysieren

Bevor Sie Ihre Krankenkasse wechseln, sollten Sie einen Prämienvergleich durchführen. Ein Krankenkassen-Wechsel aus Kostengründen lohnt sich wohl kaum, wenn die Ersparnis lediglich einen Franken pro Monat beträgt. Anders sieht es natürlich aus, wenn Sie Hunderte von Franken pro Jahr einsparen können.

2. Sparmodell analysieren

Berücksichtigen Sie neben einem reinen Prämienvergleich auch die Krankenkassenmodelle. HMO-, Telmed-, Apotheken- und Hausarzt-Modelle offerieren hohe Prämienrabatte. Informieren Sie sich aber vorher, welche Einschränkungen die Modelle genau beinhalten. Wählen Sie ein Modell nur, wenn für Sie die Einschränkungen kein Hindernis sind.

So gibt es unterschiedliche Telmed-Modelle. Je nach Modell kann beispielsweise die telefonische Beratung verpflichtend sein oder nicht. Im Krankenkassenvergleich auf moneyland.ch werden alle Modelle transparent erklärt. Je nach Kasse werden unterschiedliche Modelle angeboten.

3. Arzt oder Ärztenetzwerk überprüfen

Möchten Sie bei einer bestimmten Hausärztin oder einem Ärztenetzwerk bleiben? Dann sollten Sie vor einem allfälligen Kassenwechsel zuerst abklären, ob die gewünschte Arztwahl mit einem Sparmodell bei der neuen Kasse gewährleistet ist. Wenn Sie sich für ein Standardmodell entscheiden, profitieren Sie von einer freien Arztwahl. Allerdings sind die Prämien für Standardmodelle markant teurer.

4. Franchise überprüfen

Unabhängig davon, ob Sie die Kasse wechseln möchten oder nicht, sollten Sie Ihre Franchise überprüfen. Als Faustregel gilt der Grundsatz, dass Sie mit erwarteten Gesundheitskosten von mehr als 1900 Franken die tiefste Franchise wählen sollten. Für erwachsene Versicherte ist das die 300er-Franchise. 

Falls Sie tiefere Gesundheitskosten beim Arzt oder im Spital erwarten, sollten Sie sich hingegen für die höchste 2500er-Franchise entscheiden. Alle mittleren Franchisen lohnen sich nicht.

Der Grenzbetrag muss aber nicht immer 1900 Franken betragen. Je nach Angebot kann der Betrag variieren. moneyland.ch hat im Prämienvergleich eine Zusatzfunktion programmiert, die Ihnen automatisch die optimale Franchise für Ihr Profil anzeigt.

5. Zusatz- und Grundversicherung separat analysieren

Wichtig zu wissen: Allfällige Zusatzversicherungen müssen Sie nicht bei der gleichen Krankenkasse abgeschlossen haben wie die Grundversicherung. Sie können also auch einfach Ihre Grundversicherung mit einem Krankenkassenwechsel optimieren und Ihre Zusatzversicherungen weiterhin bei der alten Kasse belassen. 

6. Leistungen überprüfen

In der Grundversicherung ist die Leistung per Gesetz festgeschrieben und sollte sich deshalb von Kasse zu Kasse nicht unterscheiden. Ganz so einfach ist es aber leider nicht. 

So kann es von Kasse zu Kasse grössere Unterschiede bei der Kundenzufriedenheit und dem Kundendienst geben. Unterschiede gibt es auch bei der durchschnittlichen Rückerstattungsdauer von Rechnungen. Ausserdem kann sich die Zahlungsmoral der Krankenkassen bei teuren Off-Label-Medikamenten unterscheiden.

moneyland.ch hat im umfassenden Krankenkassenvergleich verschiedene Leistungskriterien integriert, darunter auch die durchschnittliche Rückerstattungsdauer. Auf der Resultatseite können Sie alle Versicherungsangebote nach verschiedenen Zufriedenheitsfaktoren sortieren. 

Bei ambulanten und stationären Zusatzversicherungen sind die Leistungen noch wichtiger als in der Grundversicherung und unterscheiden sich von Angebot zu Angebot markant. Dank den Zusatzversicherungsvergleichen auf moneyland.ch können Sie alle relevanten Angebote nach Leistungen filtern und sortieren.

7. Rechtzeitig kündigen

Ein Wechsel der Krankenkasse ist nur erfolgreich, wenn Sie rechtzeitig kündigen.

In der Grundversicherung beträgt die offizielle Kündigungsfrist einen Monat auf Ende Jahr. Ihr Kündigungsbrief muss Ihre alte Kasse bis am letzten Arbeitstag im November erreicht haben. (Mit einem Standardmodell und der tiefsten Franchise können Sie ein zweites Mal bis Ende März kündigen.)

Bei den Zusatzversicherungen variieren die Kündigungsfristen je nach Versicherung. In der Regel gibt es eine Kündigungsfrist von 3 Monaten oder manchmal 6 Monaten auf Ende Jahr. Sie müssen also in der Regel bereits bis Ende September oder manchmal sogar bis Ende Juni gekündigt haben. 

Beachten Sie auch, dass es in der Zusatzversicherung keine Aufnahmepflicht durch die Kassen gibt. Bei einem gewünschten Wechsel der Zusatzversicherung müssen Sie also zuerst abklären, ob Sie die neue Kasse überhaupt aufnimmt.

Weiterführende Informationen:
Krankenkassenvergleich der Schweiz