Schweizer Vermögensverwaltungs-Angebote können sich bezüglich diverser Kriterien unterscheiden. Im Folgenden listet moneyland.ch die wichtigsten Vergleichskriterien im Private Banking auf.

1. Beratung vs. Verwaltung

Vermögensverwaltung wird in der Schweiz von unterschiedlichen Firmen angeboten. Darunter sind Privatbanken, Regionalbanken, Universalbanken und unabhängige Vermögensverwalter. Mit «Private Banking» ist in der Regel Vermögensverwaltung von Banken für wohlhabende Kunden gemeint. Allerdings wird der Begriff in der Schweiz nicht nur von Privatbanken, sondern auch von Regional- und Universalbanken für ihre Vermögensverwaltungsmandate gebraucht.

Private Banking wiederum kann die beiden Kategorien Anlageberatung (oder Vermögensberatung) und die eigentliche Vermögensverwaltung umfassen. Bei der Vermögensverwaltung delegiert der Kunde die Entscheidungsbefugnis an die Bank, die für ihn das Geld anlegt. Bei der Vermögensberatung unterbreitet die Bank dem Kunden Anlagevorschläge, wobei der Kunde aber das letzte Wort hat. In der Praxis ist die Unterscheidung allerdings nicht immer so trennscharf.

2. Strategie

Schweizer Banken unterscheiden häufig zwischen unterschiedlichen Anlagestrategien, wobei häufig vor allem der Anteil der Aktien am gesamten Portfolio variiert. Dabei gilt bei vielen Schweizer Banken immer noch der Grundsatz: Je höher der Aktienanteil, desto teurer die Vermögensverwaltung. Ausserdem: Je höher der Aktienanteil einer Strategie ist, desto risikoreicher wird sie von der Bank eingestuft. Daneben gibt es je nach Bank weitere strategische Unterscheidungsmerkmale. Zum Beispiel kann es spezielle Mandate mit nachhaltigen Anlagen geben.

3. Anlagebetrag

Im eigentlichen Private Banking sind die minimalen Anlagesummen häufig hoch, können aber je nach Mandat und Bank variieren (zum Beispiel 200'000 oder 500'000 Franken). Bei digitalen Vermögensverwaltern liegt der minimale Anlagebetrag allerdings viel tiefer und beginnt bereits bei 5000 Franken.

Bei vielen Banken gilt der Grundsatz, dass die prozentualen Gebühren mit zunehmendem Anlagebetrag sinken. Damit möchte die Bank einen Anreiz schaffen, möglichst viel Geld bei ihr anzulegen. 
Vergessen Sie aber nicht, dass Vermögensverwaltung immer auch mit einem Risiko verbunden ist. Investieren Sie also jeweils nur das Geld in ein Vermögenverwaltungsmandat, auf das Sie im Ernstfall verzichten könnten.

4. Gesamtkosten 

Viele Schweizer Banken beliefern auch reichere Vermögensverwaltungskunden mit Standard-Fonds. Dabei zahlen die Kunden zweifach: Zum einen die Fondsgebühren, zum anderen die Vermögensverwaltungsgebühren. Beharren Sie wenn möglich auf günstigen Fonds oder ETF.

5. Beratungsqualität

Neben Kosten sind auch weitere Faktoren wie die Qualität der Beratung ein relevanter Vergleichsfaktor. Allerdings ist die Beratungsqualität nur schwer zu quantifizieren. Ein guter Vermögensberater geht auf Ihre Wünsche und Fragen kompetent ein, möchte Ihnen nicht in erster Linie teure Produkte aufschwatzen und sollte auch kostengünstige Produkte wie ETF in seinem Repertoire haben.

6. Offerten

Gerade wohlhabende Kunden sind gut beraten, Offerten von verschiedenen Instituten einzuholen. Diese sind je nach Kundenprofil verhandelbar. Vergleichen Sie die Offerten auch bezüglich der Gesamtkosten. Fragen Sie nach, wenn einzelne Punkte einer Offerte unklar sind.

7. Digitale Vermögensverwalter

Mittlerweile gibt es in der Schweiz mehrere digitale Vermögensverwalter – so genannte Robo Advisors. Diese bieten zwar in der Regel keine Beratung an, wie man vom missverständlichen Namen her meinen könnte. Allerdings sind die Gebühren meistens deutlich tiefer als bei klassischen Vermögensverwaltern. Auch werden meistens nur kostengünstige ETF und keine teuren aktiv gemanagten Fonds eingesetzt.

Weiterführende Informationen:
Swiss Private Banking