Stundenlanges Spielen kann sich lohnen. Einige professionelle Spieler können davon mühelos Leben und sogar einem luxuriösen Lebensstil frönen. Neben Ländern wie Deutschland, Schweden und Grossbritannien ist diese Wettkampfart besonders in den USA und Südkorea am weitesten verbreitet. Das zeigt sich auch in den Meisterschaften (siehe Bildergalerie oben). Die besten Gamer der Welt haben in diesem Jahr schon deutlich über eine Million Dollar verdient – so viel wie noch nie zuvor laut dem Internetdienst «E-Sports Earnings».
Im Juli wurde in Seattle das Turnier «The International» mit dem höchsten Preisgeld der Geschichte ausgetragen: Insgesamt wurden über 10 Millionen Dollar ausgeschüttet, für den ersten Platz gab es eine Million Dollar. Zwar war das ein Grossereignis und solch hohen Preisgelder sind noch immer selten. Doch inzwischen können immer mehr Gamer davon leben: Gemäss «E-Sports Earnings» haben im vergangenen Jahr die 100 bestverdienenden Spieler durchschnittlich 90'996 Dollar gewonnen.
Etwa 25 Schweizer Gamer sind international aktiv
Dieses Jahr wird dieser Betrag noch höher ausfallen. Zum Vergleich: Das Gehalt eines um Rang 100 positionierten Profi-Tennisspielers dürfte nach Abzug von Steuern und Spesen kaum deutlich darüber liegen. Das ist durchaus mit dem eines Angestellten vergleichbar.
Wermutstropfen für die Schweiz: Hierzulande ist es noch immer kaum machbar, eine professionelle Gamerkarriere zu verfolgen. Insgesamt haben seit 2005 rund 25 Schweizer an internationalen Wettkämpfen teilgenommen. Der 24-jährige Mathieu Quiquerez aus Porrentruy im Jura gewann in diesem Jahr bislang rund 13'000 Dollar an Preisgeldern.
Wettkampfstadien und Spiele
Im Gegensatz dazu geniessen Videospielwettkämpfe in Ostasien eine weitaus höhere Beachtung. Die Branche boomt und ist mit Erfolgsgames wie das im September erschienene Spiel «Destiny» inzwischen ein neues Hollywood mit über 100 Milliarden Dollar Umsatz.
Besonders in China und Südkorea können Spieler ihre Passion als Beruf ausleben. In Südkorea gibt es drei professionelle Ligen und zwei Wettkampfstadien, die bei Top-Spielen bis auf den letzten Platz gefüllt sind. Darüber hinaus strahlen zwei Fernsehstationen die Wettkämpfe rund um die Uhr aus. Ein gutes Umfeld für die Gamer, um mit Sponsoring, Merchandising und anderen Aktivitäten mehr Geld zu verdienen. Unter den Südkoreanern erfreut sich dabei vor allem das Echtzeit-Strategiespiel «Starcraft» hoher Popularität.
Bei «Starcraft» müssen die Spieler Rohstoffe abbauen, um Gebäude und Truppen für den Angriff zu produzieren. Mit einer guten Taktik und einer hohen Geschwindigkeit können dann die Gegner besiegt werden. Die Geschwindigkeit eines Spielers wird in Aktionen pro Minute (APM) gemessen. Die APMs sind Anweisungen, die durch Klicks und Tastenbefehlen erteilt wurden. Gelegenheitsspieler erreichen etwa 50 APM, Profi-Spieler hingegen schaffen es locker über 200 APM. Wie dies Aussieht ist im Video ersichtlich.