Seit fünf Jahren ist Vekselberg in einem Korsett gefangen. Unternehmerische Perspektiven bieten sich keine, solange er vom westlichen Finanzsystem abgeschnitten ist. Mit der Linienmaschine pendelt er zwischen Moskau, Istanbul und Zürich, Frau und Kinder sieht er nur sporadisch, Verwandte in der Ukraine darf er nicht mehr treffen.

Und er hat einiges versucht, um sich aus dem Griff der US-Behörden zu befreien. Seine Anwälte haben offenbar monatelang mit der Sanktionsbehörde Ofac verhandelt, allerdings ohne Ergebnis. Auch die Vererbung seines Firmenimperiums an seine zwei Kinder haben Anwälte ventiliert. Damit wäre das Sanktionsproblem gelöst, denn Tochter wie Sohn sind US-Staatsbürger und leben in der Nähe von New York.

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Die grosse Recherche
Viktor Vekselberg: Putins Mann, oder doch nicht?

Aleks Vekselberg muss Autogeschäft verkaufen

Sohn Aleks Vekselberg hat an der renommierten Yale University studiert und interessiert sich für edle Karossen. 2014 stieg er in den Autohandel ein und übernahm in Denver die Markenvertretung von Ferrari, Bentley und Lotus. Letztes Jahr hat er aber das Geschäft gemäss «Automotiv News» abgestossen. Die US-Banken hätten Vekselberg junior den Stecker gezogen, weil ihnen die Connection zum sanktionierten Vater zu riskant worden sei.

Tochter Irina hat – wie der Vater – Mathematik studiert, aber nicht in Moskau, sondern am Babson College in Boston, eine teure, aber erstklassige Businessschule. Anschliessend absolvierte sie ein MBA an der Yale, wo sie den «Yale Club of Russia» präsidierte. Danach arbeitete sie als Finanzanalystin bei der Citigroup, später bei Sual und bei Renova, den Firmen ihres Vaters.

Auf Facebook nennt sie sich heute «happily self-employed». Gemäss Insidern dürfte Irina das Firmenreich ihres Vaters übernehmen. Irgendwann.