eSport als olympische Disziplin, ist das nicht ein absurder Gedanke? Tatsächlich soll er in wenigen Jahren Realität werden. 2024 sollen die Athleten der Spielekonsole anlässlich der Sommerspiele in Paris gegeneinander antreten, die Verhandlungen darüber laufen. Zunächst wäre eSport eine sogenannte Demonstrationssportart, damit wird die Resonanz des Publikums getestet. Wird sie gut angenommen, folgt der Ritterschlag zur offiziellen olympischen Disziplin. Bei den Asienspielen, einer Art kleinen Schwester von Olympia, hat der eSport diesen Schritt bereits geschafft.

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Tatsächlich verlangt eSport vieles, dass auch Athleten ausmacht: Reaktionsschnelligkeit, Strategie, Ausdauer. Mit dieser Begründung haben die deutschen Regierungsparteien eSport in ihren Koalitionsvertrag aufgenommen. Das Ziel: Der Computer-Sport soll als offizielle Sportart anerkannt werden – und damit entsprechende Förderung vom Staat erhalten.

Hohe Preisgelder

Den Spielern winken dabei hohe Preisgelder – der Sieger im diesjährigen Fifa-18-Weltcup erhielt knapp 250'000 Franken. Ausserdem ziehen Massenevents Tausende von Fans in die Stadien, in denen Spiele auf Grossleinwänden übertragen werden. Das Finale der Weltweisterschaft in «League of Legends» besuchten zum Beispiel 80'000 Zuschauer im ehemaligen Olympia-Stadion in Peking. Viele Firmen entdecken eSport-Teams als lohnende Sponsoring-Ziele.

In Deutschland ist eSport bereits heute ein Millionengeschäft. 51 Millionen Euro Umsatz hat er 2017 generiert, ein Plus von 35 Prozent zum Vorjahr. Das berichtet das Beratungsunternehmen PwC in seiner jährlichen eSport-Studie, deren aktuelle Ausgabe am Montag publiziert wurde. Weltweit wurde demnach bereits 557 Millionen Euro (633 Millionen Franken) mit eSport eingenommen. PwC erwartet hier bis 2022 eine Verdreifachung.

Auch in der Schweiz entwickelt sich die eSport-Szene schnell. Seit Anfang Jahr gibt es eine eigene Liga, die «Swiss esports league». Der FC Basel, St. Gallen, Servette und Lausanne führen derzeit jeweils ein eigenes eSport-Team und können international erste Erfolge verzeichnen. Der FC Luzern allerdings hat seine Pläne, ein entsprechendes Team aufzulegen, derzeit wieder gestoppt.

Motorsport und Fussball

Am breitesten sind neben dem Fussball die Motorsportler im eSport vertreten. Im September eröffnet das eSports-Team des Sauber-Rennstalls ein Trainingszentrum am Firmen-Hauptsitz in Hinwil. Wie eSports.ch berichtet, erhofft man sich neben den Anschluss an einen Trend auch, an der Konsole talentierte Nachwuchsrennfahrer zu entdecken. Die dann auf der realen und nicht der virtuellen Strasse ihren Gegnern einheizen.