WayRay arbeitet am Auto der Zukunft: Das Startup mit Sitz in Zürich nutzt Augmented Reality, um die Autoscheibe zum Wegweiser umzufunktionieren. Die Navigation wird dabei auf der Scheibe eingeblendet, so dass der Fahrer seinen Blick nicht von der Strasse abwenden muss, um seinen Weg zu finden.
Diese Idee findet Anhänger: Alibaba ist bei der Firma eingestiegen und ist auch bei der aktuellen Finanzierungsrunde dabei. Neu an Bord ist Porsche. Mit dem Luxusautobauern hat das Startup bereits ein Projekt gestemmt, jetzt ist Porsche auch finanziell in den Ring gestiegen. Ingesamt brachte die Finanzierungsrunde WayRay 80 Millionen Dollar (77 Millionen Franken). Neben Porsche und Alibaba investierten Hyundai, China Merchants Capital, JVCKENWOOD und JBIC.
Die Lösungen von WayRay hätten «enormes Potenzial», sagt Lutz Meschke, Vorstand Finanzen und IT bei Porsche. Er sei davon überzeugt, dass auf der Grundlage der Technologie Porsche-gemässe Anwendungen entstehen würden, von denen die Autokäufer profitieren. «Deshalb haben wir uns für ein strategisches Investment entschieden.»
Produktionsstandort in Deutschland geplant
Mit dem Geld will WayRay den Aufbau eines neuen Produktionsstandortes im Süden Deutschlands finanzieren. «Die Produktion soll graduell mit rund 30 Mitarbeitern angefahren werden», sagt Gründer Vitaly Ponomarev. Das Startup, das 2012 gegründet wurde, wächst rasch. Es beschäftigt mittlerweile 250 Mitarbeiter in der Schweiz, China, Russland und den USA. Den Hauptsitz in der Schweiz hat es von Lausanne nach Zürich verlegt.
Konkrete Produkte gibt es von WayRay allerdings noch nicht zu kaufen. Ende 2017 liess Ponomarev noch gegenüber «Inside IT» verlauten, 2018 würden erste chinesische Fahrzeuge mit der Technologie ausgestattet. Jetzt stellt er dies auf Nachfrage für 2019 in Aussicht. WayRay möchte zuerst Firmen beliefern, Endkonsumenten können das Gerät namens «Navion» ab 2020 erwerben. Der Ausblick in die Zukunft fällt dafür selbstbewusst aus: Bis Ende 2019 will WayRay zum «Unicorn» werden, mit dem Firmenwert also die Grenze von 1 Milliarde Dollar überschreiten.
Bis dahin ist es noch ein Stück Weg, auf dem das Startup einige Hürden zu meistern hat. Ein Plus kann das die Firma bei der Finanzierungsrunde aber für sich verbuchen: Mehrere klangvolle Namen zählen nun zu seinen Geldgebern.