Die Schweizer Börsenbetreiberin hat für eine eigene Digitalbörse die Corda-Plattform des US-Unternehmens R3 ausgewählt. Vor dem definitiven Start der «Blockchain-Börse» SDX will die SIX aber erst noch das grüne Licht des Regulators abwarten.
Im letzten Sommer kündigte die Börsenbetreiberin die Lancierung der SIX Digital Exchange (SDX) an. Auf der Plattform soll zukünftig der Handel von digitalen Vermögenswerten möglich sein. Starten will die SIX bekanntlich bereits im zweiten Halbjahr 2019. Vor einem regulären Handelsstart wolle man aber erst noch die Lizenz der Finanzmarktaufsicht Finma abwarten, sagte Mediensprecher Jürg Schneider am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.
Im zweiten Halbjahr 2019 live gehen
Es wurden auch andere Anbieter angeschaut, entschieden habe man sich letztendlich für Corda. Die Plattform habe den hohen regulatorischen Ansprüchen einer Börseninfrastruktur am ehesten entsprochen. «Es ist geplant, dass wir mit einem ersten tragfähigen Produkt im zweiten Halbjahr 2019 live gehen», erklärte Schneider. Erst danach sei die Einführung der »Tokenisierung» von bestehenden Wertschriften angedacht. Mit der Blockchain-Börse will die SIX vor allem den Handel schneller gestalten und Kosten senken.
Heutzutage dauere es ungefähr zwei Tage bis eine Aktientransaktion vollumfänglich abschlossen sei. «Mit Hilfe der Blockchain-Technologie könnte sich diese Dauer auf wenige Sekunden beschränken», erläuterte Schneider. Zukünftig sei zudem der Handel von Vermögenswerten denkbar, die in Form von Token auf einer Blockchain abgebildet werden können. Als Beispiel nannte Schneider etwa Kunstgegenstände. »Bis dahin ist der Weg aber noch lang.»
Die auf Blockchain-Anwendungen spezialisierte New Yorker Firma R3 entstand 2015 als Konsortium einer Reihe internationaler Banken - darunter Credit Suisse und UBS, aber unter anderem auch Barclays, Deutsche Bank und HSBC.
(awp/tdr)